Ein unverbesserlicher Romantiker - Zum Tod von Rob Krier

30.11.2023 Von Frank R. Werner Als ich Rob Krier zum ersten Mal begegnete, war er wie ich Assistent an der Uni Stuttgart. Im Gegensatz zu mir hatte er jedoch bereits eine einschlägige Karriere hinter sich, als Mitarbeiter bei Oswald Mathias Ungers und – man staune – Frei Otto sowie als Inhaber eines kleinen, eher wenig erfolgreichen Architekturbüros. Um mit mir über seine Architektur zu diskutieren, lud er mich zu sich nach Warmbronn ein, wo er damals mit seiner Familie lebte. Von eigenen Projekten war dann aber nicht mehr die Rede. Stattdessen zeigte er mir voller Stolz eine ganze Armada überlebensgroßer humanoider Torsi aus Styropor, die er ziemlich bunt bemalt hatte. Vermutlich um das „minderwertige“ Material zu camouflieren. Da ich einen guten Draht zum Kulturausschuss des Asta hatte, überredete mich Rob, für ihn eine Ausstellung dieser Gebilde in unserer Uni zu arrangieren. Der Abend wurde ein Desaster. Als ein bekannter Stuttgarter Künstler Robs Kunstwerke lauthals als „Schrott“ bezeichnete, gingen Rob und er handgreiflich aufeinander los. Was Robs Fröhlichkeit indes keinen Abbruch tat. Ich konnte damals allerdings nicht ahnen, dass diese seltsamen Figurinen das ganze spätere Lebenswerk... >>> Alle Informationen / Details / Bildergalerie >>>

Ein unverbesserlicher Romantiker
 - Zum Tod von Rob Krier


30.11.2023
Von Frank R. Werner Als ich Rob Krier zum ersten Mal begegnete, war er wie ich Assistent an der Uni Stuttgart. Im Gegensatz zu mir hatte er jedoch bereits eine einschlägige Karriere hinter sich, als Mitarbeiter bei Oswald Mathias Ungers und – man staune – Frei Otto sowie als Inhaber eines kleinen, eher wenig erfolgreichen Architekturbüros. Um mit mir über seine Architektur zu diskutieren, lud er mich zu sich nach Warmbronn ein, wo er damals mit seiner Familie lebte. Von eigenen Projekten war dann aber nicht mehr die Rede. Stattdessen zeigte er mir voller Stolz eine ganze Armada überlebensgroßer humanoider Torsi aus Styropor, die er ziemlich bunt bemalt hatte. Vermutlich um das „minderwertige“ Material zu camouflieren. Da ich einen guten Draht zum Kulturausschuss des Asta hatte, überredete mich Rob, für ihn eine Ausstellung dieser Gebilde in unserer Uni zu arrangieren. Der Abend wurde ein Desaster. Als ein bekannter Stuttgarter Künstler Robs Kunstwerke lauthals als „Schrott“ bezeichnete, gingen Rob und er handgreiflich aufeinander los. Was Robs Fröhlichkeit indes keinen Abbruch tat. Ich konnte damals allerdings nicht ahnen, dass diese seltsamen Figurinen das ganze spätere Lebenswerk...
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