Vielschichtiges Stadtleben
Ein neues Zentrum für Sport entsteht inmitten des dichten Wohnviertels El Turó de la Peira in Barcelona. Architektin Anna Noguera verleiht dem Viertel einen neuen Treffpunkt für sportliche Aktivitäten und Soziales. Der Beitrag Vielschichtiges Stadtleben erschien zuerst auf architektur-online.
Ein neues Zentrum für Sport entsteht inmitten des dichten Wohnviertels El Turó de la Peira in Barcelona. Architektin Anna Noguera verleiht dem Viertel einen neuen Treffpunkt für sportliche Aktivitäten und Soziales.
Die nähere Umgebung ist vor allem geprägt durch soziale Wohnbauten aus den 1960er Jahren, eine hohe Bevölkerungsdichte, wenig Frei- und Grünräume, kaum soziale Treffpunkte und öffentliche Einrichtungen. Das neue Sportzentrum und der davor entstandene öffentliche Platz tragen dazu bei, den Stadtteil vielschichtiger zu gestalten. Dadurch wird die Lebensqualität der Bewohner gesteigert und auch das soziale Miteinander abwechslungsreicher.
Die neue Sportanlage beherbergt ein beheizbares Schwimmbecken im unteren Geschoss und einen darüber befindlichen Sportplatz, beides im Innenraum. Um Sport betreiben zu können, ist man hier von nun an also nicht mehr vom Wetter abhängig. Trotzdem ist man im Inneren der Sportstätte immer mit dem Außenraum in Beziehung: Das Gebäude öffnet sich zum Park hin mit seiner Glasfassade und wird durch eine vertikale Begrünung beschattet. Durch das aufeinanderstapeln der beiden Sporteinrichtungen wird das Gebäude bewusst kompakt gehalten, um Raum für einen öffentlichen Platz inmitten des Gebäudeblocks zu gewinnen. Dort entstand eine kleine grüne Oase, die sich als Fassadenbegrünung auch über das Gebäude erstreckt. Dessen straßenseitige Fassade unterscheidet sich von dieser grünen Platzfassade aber vollkommen, denn sie gibt überhaupt keinen Hinweis auf den Grünraum, der sich dahinter befindet. Durch ihre Geschlossenheit und Flächigkeit passt sie sich dem vorhandenen städtischen Erscheinungsbild der Umgebung an. Allein die transluzenten Kunststoffpaneele verweisen auf die beiden Hallen, die sich im Inneren befinden.
Von außen erkennt man auch nicht, dass es sich eigentlich um einen Holzbau handelt. Holz dominiert im Gebäudeinneren durch die massive Tragstruktur und auch als Oberflächenmaterial. Durch den hohen Vorfertigungsgrad der Holzkonstruktion war es möglich, das gesamte Gebäude in nur acht Wochen zu errichten. Nicht nur die Auswahl des Baustoffes Holz macht das Gebäude ökologisch wertvoll und nachhaltig. Die grüne Fassade für eine natürliche Beschattung, Fotovoltaik-Anlagen am Dach und Wasserrecycling tragen auch dazu bei. Regenwasser wird vom Dach gesammelt und in einem Wassertank im Keller gespeichert, das dann zur Bewässerung der Grünfassade verwendet wird.
Nicht zuletzt wirkt das Gebäude auch sozial nachhaltig. Das Spektrum an unterschiedlichen Freizeitangeboten und Aufenthaltsmöglichkeiten in der Stadt wird hier bereichert, von denen die Bewohnerinnen und Bewohner des Viertels und der näheren Umgebung profitieren. Die barcelonische Architektin Anna Noguera setzt mit dem neuen Sportzentrum El Turó de la Peira bewusste Entscheidungen für eine grünere und vielfältigere Stadtlandschaft.
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Fotos: Enric Duch
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