Wind- und wetterfest
Das Wohnhaus Seabreeze von RX Architects macht seinem Namen alle Ehre. Es liegt im britischen East Sussex idyllisch mit Blick auf Sanddünen und den Ärmelkanal in Camber Sands. Ausschließlich über den Strand erschlossen, stellte die Zufahrt eine Herausforderung für die Bauarbeiten dar. Darüber hinaus beeinflusste auch das extreme Küstenklima mit starken Winden, Sandverwehungen und der feuchten, salzhaltigen Luft die Planung.
Das Wohnhaus Seabreeze von RX Architects macht seinem Namen alle Ehre. Es liegt im britischen East Sussex idyllisch mit Blick auf Sanddünen und den Ärmelkanal in Camber Sands. Ausschließlich über den Strand erschlossen, stellte die Zufahrt eine Herausforderung für die Bauarbeiten dar. Darüber hinaus beeinflusste auch das extreme Küstenklima mit starken Winden, Sandverwehungen und der feuchten, salzhaltigen Luft die Planung.
Die Architekten entwickelten einen kompakten Baukörper mit rechteckigem Grundriss. Bei den Materialien lag der Fokus auf Widerstandsfähigkeit und Langlebigkeit. An den Fassaden entschied man sich deshalb für gespachtelten Mikrofaserbeton. Das Material zieht sich bis über die Dachflächen und schafft eine dichte, robuste Gebäudehülle. Mit seiner rosa Färbung soll der Beton an mediterrane Strandhäuser erinnern und gleichzeitig zum Hingucker inmitten der malerischen Landschaft werden. Während sich das Haus im vorderen Bereich in Form einer großen Terrasse zum Meer hin öffnet, legt sich an einer der Längsseiten eine Cortenstahl-Struktur schützend vor den Eingang.
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Die Fenster sind bündig in die Ansichten integriert und verhindern Sand- und Salzablagerungen. Auch auf andere Vor- oder Rücksprünge wie Traufausbildung und Dachrinnen verzichtete man aus diesem Grund. Aufgrund der Lage unmittelbar am Meer wurden in Koordination mit der Umweltschutzbehörde unter Berücksichtigung des Klimawandels spezielle Modelle für Hochwasser und Überflutungsszenarien angefertigt und schließlich Gebäudehöhe und Konstruktion entsprechend angepasst.
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Im Inneren gibt es im Erdgeschoss ein offenes Wohn-Esszimmer mit Panoramaaussicht auf Strand und Meer und einen Wellness-Bereich. In der oberen Etage befinden sich zwei Schlafzimmer mit eigenem Bad. Neben Einbauten aus dunkler Räuchereiche und Terrazzoböden sowie hellen Holzoberflächen, sind sämtliche Innenräume von dem Ausblick nach draußen geprägt. Dieser wird von den großen Verglasungen eingerahmt, die reichlich Tageslicht in alle Wohnbereiche bringen. Die Wände erhalten durch einen natürlichen Kalkanstrich eine leichte Struktur und sorgen für zusätzliche Gemütlichkeit.
Das Wohnhaus am Meer sollte nicht nur robust und komfortabel sein, sondern auch einen geringen Energiebedarf haben. Aus diesem Grund setzte man auf ein passives Konzept für Heizung und Kühlung und kombinierte zwei 90 m tiefe Bohrlöcher mit einem mechanischen Belüftungs- und Wärmerückgewinnungssystem. Dank der thermischen Masse lässt sich das Gebäude auf diese Weise ganzjährig angenehm und energieeffizient temperieren.
Text: Edina Obermoser
Fotos: Richard Chivers