Art is everywhere!
Es ist eine Welt abseits der gewöhnlichen. Tagtäglich sind wir mit einer Überfülle an Produkten konfrontiert, die uns die Kaufentscheidung mitunter erschwert. Als Antipode dazu setzt der Louis Vuitton Store in Seoul, Südkorea, auf wenige, dafür in umso exklusiverem Rahmen, präsentierte Stücke. Es gibt keine gewöhnlichen Regale, dafür innen und außen Architektur vom Feinsten. Der Beitrag Art is everywhere! erschien zuerst auf architektur-online.
Es ist eine Welt abseits der gewöhnlichen. Tagtäglich sind wir mit einer Überfülle an Produkten konfrontiert, die uns die Kaufentscheidung mitunter erschwert. Als Antipode dazu setzt der Louis Vuitton Store in Seoul, Südkorea, auf wenige, dafür in umso exklusiverem Rahmen, präsentierte Stücke. Es gibt keine gewöhnlichen Regale, dafür innen und außen Architektur vom Feinsten.
Außen hat Architekt Frank Gehry für den ersten Eindruck gesorgt. Der Laden wurde eigentlich schon 2000 in Cheongdam-dong im Gangnam Bezirk eröffnet und nun zum Flagship-Store redesigned. Sein Entwurf bezieht sich stark auf die koreanische Kultur und Tradition, wie zum Beispiel den traditionellen Dongnae Hakchum (Kranichtanz). Dessen dynamische Bewegungen haben Gehry zu der gekurvten Glasfassade des Shops inspiriert. Das Resultat ist eine durchaus poetische, jedoch exakt der Gehryschen Art entsprechende Gestaltung. Der Architekt verwendete wieder einmal seine gekurvten Glasflächen, jeder Teil ist einzeln gefertigt und gebogen auf einzelgefertigten Metallrahmen montiert. Das Glas bedeckt die gesamte Eingangsseite der Architektur, beginnend mit einem Zick-Zack-Vestibül und Schaufenster, dann aufwärts mit einer Serie von geschlossenen Terrassen und oben in einer Wolke von gebogenen Glastafeln kulminierend. Das erzeugt die Impression einer Flugbewegung, oder als ob das Dach selbst sich in den Wolken aufzulösen versucht.
Wände und Grundmauern des Gebäudes sind aus weißen Steinen gemacht – das trägt natürlich zu dem Anschein von Leichtigkeit und Abheben bei. Schon das Schaufenster zur Straße zeigte während der Eröffnung weniger Mode, als kunstvolle, aus gefärbten Papieren gefaltete, lebensgroße Baumskulpturen.
Für die klassisch, konservativen Innenräume konzipierte Architekt Peter Marino die Bereiche als Dialog mit Gehrys Fassade. Harmonisch vermengen sich ausgedehnte Räume mit edlen Nischen, das Innere offenbart eine exklusive Erfahrung, in der der Kunde in eine Welt aus Kunst, Handwerk und Geschicklichkeit eintauchen kann. Von der Eingangshalle mit zwölf Meter Höhe wird man über ein luftiges Stiegenhaus zu den weiteren fünf Ebenen und zu fast intimen Lounges geführt. Verschiedene Steintexturen erwecken den Eindruck, als seien Nischen aus ihnen herausgehauen worden. Das Rechteckige der Räume steht in einem starken Kontrast zur fast barocken Glasfläche im Außenraum. Architekt Marino hat auch – und das ist ein Markenzeichen und Marketingkonzept von Vuitton – die Kunstwerke und Künstler ausgesucht und in die Innenräume gehängt. Sie mischen sich mit den wenigen Modestücken und Accessoires – strategisch hängen farbenprächtige Bilder und überall ist Kunst.
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Text: Peter Reischer
Fotos: Yong Joon Choi
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