Auf grüne Nachbarschaft
Grün soll man in Zukunft sehen – von den öffentlichen Freiflächen der Begegnungszone des Erlaaer Flurs über die Fassade, bis hinauf auf die Dachterrassen des Gebäudes Wabe 23 von Treberspurg & Partner Architekten. Begrünung und Urban Gardening bilden das übergeordnete Konzept für das Stadtentwicklungsgebiet im Süden Wiens. Der Beitrag Auf grüne Nachbarschaft erschien zuerst auf architektur-online.
Grün – von den öffentlichen Freiflächen der Begegnungszone des Erlaaer Flurs über die Fassade, bis hinauf auf die Dachterrassen des Gebäudes Wabe 23 von Treberspurg & Partner Architekten soll man in Zukunft sehen. Begrünung und Urban Gardening bilden das übergeordnete Konzept für das Stadtentwicklungsgebiet im Süden Wiens.
Städte zu kühlen ist eine der wichtigsten Zukunftsaufgaben, denen sich auch die Architektur zu stellen hat. Die Begrünung von Dachflächen, Fassadenflächen und Straßen ist dabei ein wichtiges Instrument. Begrünungen senken die Umgebungstemperatur und den Energiebedarf der Gebäude, sie beeinflussen das Mikroklima der Stadt positiv, verringern die Lärmbelastung und tragen zur Luftqualität bei, indem Feinstaub gebunden wird.
Um urbanes Grün für die Wabe 23 entstehen zu lassen entwickelten die Architekten zusammen mit dem internationalen Kompetenzzentrum für Bauwerksbegrünung green4cities einen modularen Begrünungsbaukasten, der sich aus verschiedenen Elementen zusammensetzt: Blumentröge mit Spannseilen, Blumenbalkone, Pflanztröge in drei verschiedenen Größen und Pflanztröge mit Rankgitter. Die verschiedenen Elemente wurden auf den privaten Außenflächen angebracht, die alle straßenseitig orientiert sind und so ein grünes und differenziertes Fassadenbild entstehen lassen. Zum Einsatz kamen sie auch für die drei in den Baukörper eingeschnittenen zweigeschossigen Terrassenflächen, die allen Bewohnerinnen und Bewohnern als zusätzliche Außenräume zur Verfügung stehen, ebenso wie auf den beiden begrünten Dachterrassen. Diese sollen das grüne Konzept auf den Dachflächen mit Hochbeeten und Pflanztrögen fortsetzen und auch tierische Lebensräume schaffen. So soll vor allem den Wildbienen eine attraktive urbane Heimat geboten werden.
Die vielfältigen, gemeinschaftlichen Grünflächen der Hausbewohnerinnen und Hausbewohner sollen auch zu deren sozialen Interaktionen beitragen. Urban Gardening findet sowohl auf den privaten, als auch auf den gemeinschaftlich genutzten halböffentlichen Außenflächen statt. Die Mitgestaltung der Grünflächen durch die Nachbarschaft ist möglich und gewünscht. Durch dieses bewusste Einbeziehen der Hausgemeinschaft bei der Gestaltung können sich die Bewohnerinnen und Bewohner stärker mit ihrem Wohnumfeld identifizieren. Langfristig wird auch die Pflege des Grüns von ihnen selbst organisiert.
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Dass ein derartiges Konzept funktionieren und zur Zufriedenheit der Bewohnerinnen und Bewohner beitragen kann, zeigt der Wohnpark Alterlaa von Harry Glück, der sich in nächster Umgebung befindet. Sein Wohnkonzept, das die privaten Freibereichen mit Pflanztrögen ausstattet und großzügige Gemeinschaftsflächen schafft, findet bei der Wabe 23 von Treberspurg & Partner Architekten eine zeitgemäße Interpretation und Fortsetzung. Interessant wird es sein zu beobachten, wie sich das Grün dort in den nächsten Jahren vollends entfalten wird.
Fotos: Rupert Steiner, Christoph Treberspurg
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