Beharrlichkeit in schwierigen Zeiten - Goldener Löwe für Lina Bo Bardi

09.03.2021 Als 2011 eine Baunetzwoche zu Lina Bo Bardi erschien, wurde sie als visionäre und gleichsam unbekannte Architektin dargestellt. Die 1914 in Rom geborene und 1992 in São Paulo verstorbene Lina Bo Bardi hat in Brasilien eine Spielart der späten Moderne jenseits von Oscar Niemeyer entwickelt. Etwa beim Museum für Moderne Kunst und einer zum Freizeitpark umgebauten Fabrik in São Paulo versuchte sie mit scharfkantigen Formen offene und kollektive Räume zu bilden. – Nur schienen im globalen Norden bis vor einigen Jahren wenige von der Architektin zu wissen. Erst 2014 erschien eine erste Publikation über Lina Bo Bardi auf deutsch. Mittlerweile ist ihr Werk etabliert, posthum häufen sich Ausstellungen und Publikationen über und mit der bekennenden Kommunistin, die, in Rom ausgebildet, 1946 mit ihrem Mann Pietro Maria Bardi für immer nach Brasilien auswanderte, weil, so sagte sie in einem Interview mit der Journalistin Olivia de Oliveira kurz vor ihrem Tod, „unser Traum eines modernen, freien Italiens bereits vorbei war. Die freien Wahlen wurden von den Christdemokraten gewonnen. Das war schrecklich und ich beschloss, zu gehen.“ Eine Anerkennung ihres Werkes sei „längst überfällig“, so der... >>> Alle Informationen / Details / Bildergalerie >>>

Beharrlichkeit in schwierigen Zeiten
 - Goldener Löwe für Lina Bo Bardi


09.03.2021
Als 2011 eine Baunetzwoche zu Lina Bo Bardi erschien, wurde sie als visionäre und gleichsam unbekannte Architektin dargestellt. Die 1914 in Rom geborene und 1992 in São Paulo verstorbene Lina Bo Bardi hat in Brasilien eine Spielart der späten Moderne jenseits von Oscar Niemeyer entwickelt. Etwa beim Museum für Moderne Kunst und einer zum Freizeitpark umgebauten Fabrik in São Paulo versuchte sie mit scharfkantigen Formen offene und kollektive Räume zu bilden. – Nur schienen im globalen Norden bis vor einigen Jahren wenige von der Architektin zu wissen. Erst 2014 erschien eine erste Publikation über Lina Bo Bardi auf deutsch. Mittlerweile ist ihr Werk etabliert, posthum häufen sich Ausstellungen und Publikationen über und mit der bekennenden Kommunistin, die, in Rom ausgebildet, 1946 mit ihrem Mann Pietro Maria Bardi für immer nach Brasilien auswanderte, weil, so sagte sie in einem Interview mit der Journalistin Olivia de Oliveira kurz vor ihrem Tod, „unser Traum eines modernen, freien Italiens bereits vorbei war. Die freien Wahlen wurden von den Christdemokraten gewonnen. Das war schrecklich und ich beschloss, zu gehen.“ Eine Anerkennung ihres Werkes sei „längst überfällig“, so der...

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