Behutsam eingefügt

Kleinteilige Bebauung, Hofreiten, Torbögen und Klinker: Schon auf den ersten Blick werden vielfältige Bezüge des neuen Rüsselsheimer Wohnkomplexes „Wohnen am Verna-Park“ zu den Besonderheiten des Standorts, dem ehemaligen Werksgelände des Automobilherstellers Opel deutlich. Der Beitrag Behutsam eingefügt erschien zuerst auf architektur-online.

Behutsam eingefügt

Kleinteilige Bebauung, Hofreiten, Torbögen und Klinker: Schon auf den ersten Blick werden vielfältige Bezüge des neuen Rüsselsheimer Wohnkomplexes „Wohnen am Verna-Park“ zu den Besonderheiten des Standorts, dem ehemaligen Werksgelände des Automobilherstellers Opel deutlich.

 

Wohnen am Verna-Park auf dem ehemaligen Werksgelände des Automobilherstellers Opel in Rüsselsheim

 

Das Bauprojekt zwischen Wald- und Frankfurter Straße ist in seiner Typologie bestimmt durch die Lage und das knapp 3.200 m2 große Grundstück. Maßstäblichkeit und Bauhöhe der sieben Gebäude orientieren sich an der umgebenden Bestandsbebauung und deren Anordnungen. Im städtebaulichen Konzept waren zudem eine Durchwegung sowie gemeinschaftlich genutzte Innenhöfe vorgesehen. Den im Jahr 2016 ausgerufenen Wettbewerb konnten Baur & Latsch Architekten für sich entscheiden: Ummauerte Innenhöfe und die aufgelockerte, maximal dreistöckige Bebauung wurden beibehalten, gleichzeitig ein dichter Wohnmix als Ziel einer verträglichen Nachverdichtung sichergestellt.

 

Wohnen am Verna-Park auf dem ehemaligen Werksgelände des Automobilherstellers Opel in Rüsselsheim

 

Eine wesentliche gestalterische Wirkung dieser Umsetzung kommt der Klinkerfassade an sechs der sieben Gebäude zu, die sich an der umgebenden Bebauung orientiert: Im Vergleich zu anderen Regionen Deutschlands ist der regionaltypische Klinker des Rhein-Main-Gebiets überwiegend hell mit gelblich-grünem Farbstich. Da die Ton- bzw. Lehmlagerstätten mittlerweile stillliegen, fanden die Planer adäquaten Ersatz bei GIMA im niederbayrischen Marklkofen. In enger Abstimmung wurde der gewünschte Farbton entwickelt und der Stein Elmo FK durch unregelmäßig, eingebrannte weiße Schlämme modifiziert. Ganz entscheidend für das Farbspiel ist der Orginal-Kohlebrand. Das nachträgliche Einbrandverfahren stellt sicher, dass die Schlämme und das Klinkermaterial fest miteinander verbunden sind.

 

Wohnen am Verna-Park auf dem ehemaligen Werksgelände des Automobilherstellers Opel in Rüsselsheim

 

Die hohe Flexibilität des Produzenten zeigt sich auch in der Herstellung der Klinker-Winkelriemchen, die in fest definierten Winkeln im Sonderformat 115-240 x 15 x 71 mm in einem Stück direkt im Werk produziert wurden. Auf der Baustelle vor Ort wurden die Riemchen anschließend im Buttering-Floating-Verfahren auf den Kalksandstein-Außenwänden im wilden Verband befestigt. Optimale bauphysikalische Eigenschaften wie Schutz vor Abrieb, Frost, Salz- oder Säureeinwirkung sowie Anhaftungen von Schmutz sprechen außerdem für die hohe Qualität und Nachhaltigkeit der Klinkerfassade.

 

GIMA Girnghuber GmbH
T +49 (0)8732 24-0
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Foto: Sebastian Schels

 

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