Blended-Use Vorbild

Im Herzen der Houthavens von Amsterdam, einem aufstrebenden Indus­triegebiet umgeben von neuen Büros und Wohngebäuden, steht DB55 – ein ehemaliges Holzlagerhaus, das von dem kreativen Studio D/DOCK in ein innovatives und multifunktionales Zentrum verwandelt wurde. Das Projekt verkörpert die Prinzipien der gemischten Nutzung, Kreislaufwirtschaft, biophiler Gestaltung und benutzerzentrierten Architektur.

DB55 ist weit mehr als nur ein Bürogebäude. Es ist ein vielseitiger Raum, der Arbeit, Freizeit, Veranstaltungen und Sport integriert und sogar einen Kinderspielplatz umfasst. Jeder Quadratmeter wird mehrfach genutzt, was einer effektiven Nutzung von 4.400 m² bei einer tatsächlichen Fläche von nur 1.100 m² entsprechen soll. Für maximale Flexibilität behielt D/DOCK die freie Höhe des Gebäudes bei, verzichtete auf Schrauben oder Kleber und platzierte Pflanzen und Möbel auf Rollen.

In DB55 bestimmt das Angebot das Design. Die Bodengestaltung besteht aus Materialien ehemaliger Züge und Holzplanken, die einst als Dachbretter dienten. Die Beton- und Glaswände wurden recycelt, und sämtliche Beleuchtung stammt aus überzähligen Produkten oder wurde wiederaufbereitet. Die Fliesen in den Sanitärbereichen wurden aus Konkursbeständen bezogen, und die audiovisuelle sowie die Küchenausstattung sind, ebenso wie 70 % der Möbel, gebraucht.

Benutzerorientiert und biophil

Die Planer haben das Gebäude von innen nach außen, basierend auf den Bedürfnissen der Nutzer, gestaltet. Fassadenöffnungen wurden an den Stellen geschaffen, an denen Tageslicht und Ausblicke benötigt werden, und nicht nach den üblichen ästhetischen Gesichtspunkten. Diese Herangehensweise fördert die Verbindung zur Umgebung und verbessert die Arbeitsumgebung, indem sie den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen den Nutzern erleichtert. Die biophile Gestaltung von DB55 zielt darauf ab, eine organische Verbindung zwischen Mensch und Natur herzustellen. Das leichte Dach, reichlich Tageslicht und eine große Glaseingangstür ermöglichen das Erleben der wechselnden Jahreszeiten und Wetterbedingungen. Durch den Einsatz von viel Grün, ökologischen Materialien und natürlichen Formen und Farben wird die Verbindung zur Umwelt weiter gestärkt.

Fotos: Niels Vlug