Bodenaushub als Wertstoff
Eine wegweisende Initiative könnte das Baugewerbe in Österreich nachhaltig verändern: Der Verband Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VOEB) unterstützt eine neue Verordnung, die Bodenaushub nicht länger als Abfall, sondern als recycelbaren Wertstoff einstuft. Die geplante Regelung könnte nicht nur die Umwelt schützen, sondern auch zu einer beträchtlichen Reduktion von CO2-Emissionen führen.
Eine wegweisende Initiative könnte das Baugewerbe in Österreich nachhaltig verändern: Der Verband Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VOEB) unterstützt eine neue Verordnung, die Bodenaushub nicht länger als Abfall, sondern als recycelbaren Wertstoff einstuft. Die geplante Regelung könnte nicht nur die Umwelt schützen, sondern auch zu einer beträchtlichen Reduktion von CO2-Emissionen führen.
Jährlich fallen in Österreich über 40 Millionen Tonnen Bodenaushub an, hauptsächlich durch Hochbau, Tunnelbau und Infrastrukturprojekte. Laut der bestehenden Gesetzgebung wird Bodenaushub als Abfall betrachtet, was zu strengen Abfallregelungen und der Deponierung von etwa 27 Millionen Tonnen führt. Diese Praxis steht in Zeiten zunehmender Ressourcenknappheit vermehrt in der Kritik, insbesondere da qualitativ hochwertiger Bodenaushub sich ideal für Auffüllarbeiten und die Herstellung von Recycling-Baustoffen eignet.
Alois Fürnkranz, Regionalvorstand Wien und VOEB-Experte für Baurecycling, betont, dass etwa 90 Prozent des Bodenaushubs für den Einsatz bei Erdbauarbeiten und Recycling-Baustoffen geeignet sind. Aktuell werden jedoch nur 7,6 Millionen Tonnen jährlich stofflich verwertet, während der Rest auf Deponien landet. Die direkte Verwertung von Bodenaushub vor Ort könnte nicht nur den administrativen Aufwand verringern, sondern auch erhebliche CO2-Einsparungen ermöglichen. Laut Berechnungen des VOEB könnten zwischen 30.000 und 50.000 Tonnen CO2-Äquivalente eingespart werden, wenn der Bodenaushub nicht mehr als Abfall betrachtet wird und somit Transportwege zu Deponien entfallen.
Eine neue Verordnung des Bundesministeriums für Klimaschutz, die den Status von hochwertigem Bodenaushub regelt, wird in Kürze erwartet. Diese Veränderung könnte nicht nur ökologische, sondern auch ökonomische Vorteile für die Baubranche mit sich bringen.