Buchtipp: Hinterhof - Ästhetik der Resträume

31.01.2024 Was verbinden Sie mit dem Wort „Hinterhof“? Lauschige Oase oder schattiges Loch? Herrlich gemeinschaftliches Gärtnern oder überquellende Mülltonnen? Stinkende Raucherecke oder fröhliches Kinderlachen? Hinterhöfe sind all das und noch einiges mehr. Vor allem aber sind sie selten bewusst gestaltet, sondern „zwischen den umliegenden Gebäuden übrig gebliebene Leerräume“. So schreibt der 1956 geborene Fotograf Wolfgang Strassl im Schlusswort seines aktuellen Fotobuchs Hinterhof. Es sind nur wenige Zeilen, die Strassl formuliert. Sein schmaler Band setzt ganz auf die Überzeugungskraft der Bilder. Diese kommen überraschend lapidar daher – sauber komponiert, ohne Schnickschnack, oft eher wie ein Stilleben privat angeeigneter Außenräume. Das vermeintlich Beiläufige des Einzelbildes entwickelt in der Abfolge der Aufnahmen freilich erzählerische Qualitäten. Strassl zeigt gnadenlos banale Garageneinfahrten, verblichenes Kinderspielzeug oder eine lauschige Sitzgruppe in freundlichem Sonnenlicht. Doch die Blume auf der rot-weiß karierten Tischdecke ist vertrocknet, wurde wohl vergessen. Das Thema Vergessen zieht sich durch viele der Bilder. Der Hinterhof ist bei Strassl ein Ort, an dem manches... >>> Alle Informationen / Details / Bildergalerie >>>

Buchtipp: Hinterhof
 - Ästhetik der Resträume


31.01.2024
Was verbinden Sie mit dem Wort „Hinterhof“? Lauschige Oase oder schattiges Loch? Herrlich gemeinschaftliches Gärtnern oder überquellende Mülltonnen? Stinkende Raucherecke oder fröhliches Kinderlachen? Hinterhöfe sind all das und noch einiges mehr. Vor allem aber sind sie selten bewusst gestaltet, sondern „zwischen den umliegenden Gebäuden übrig gebliebene Leerräume“. So schreibt der 1956 geborene Fotograf Wolfgang Strassl im Schlusswort seines aktuellen Fotobuchs Hinterhof. Es sind nur wenige Zeilen, die Strassl formuliert. Sein schmaler Band setzt ganz auf die Überzeugungskraft der Bilder. Diese kommen überraschend lapidar daher – sauber komponiert, ohne Schnickschnack, oft eher wie ein Stilleben privat angeeigneter Außenräume. Das vermeintlich Beiläufige des Einzelbildes entwickelt in der Abfolge der Aufnahmen freilich erzählerische Qualitäten. Strassl zeigt gnadenlos banale Garageneinfahrten, verblichenes Kinderspielzeug oder eine lauschige Sitzgruppe in freundlichem Sonnenlicht. Doch die Blume auf der rot-weiß karierten Tischdecke ist vertrocknet, wurde wohl vergessen. Das Thema Vergessen zieht sich durch viele der Bilder. Der Hinterhof ist bei Strassl ein Ort, an dem manches...
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