Buchtipp: Wie Geister die Stadt beherrschen - Some Haunted Spaces in Singapore
24.02.2021 Seit der Unabhängigkeit in den 1960er Jahren hat sich Singapur zu einem der wichtigsten High-Tech-Standorte entwickelt. Die Bevölkerungsdichte ist eine der höchsten weltweit, die Bodenpreise sind exorbitant. Die Stadt folgt einer cartesianischen Ratio, das Housing & Development Board (HDB) errichtet seit Jahrzehnten standardisierte soziale Hochhaussiedlungen. Eines aber hat die moderne Stadtplanung sträflich vernachlässigt – den Glauben an Geister. Dieser ist in Singapur – wie in vielen südostasiatischen Staaten – seit jeher stark ausgeprägt. Marcel Jäggi und Charlotte Malterre-Barthes widmen sich diesem Phänomen in ihrem Buch Some Haunted Spaces in Singapore und legen damit eine astrale Stadtgeographie vor. In ihrem begleitenden Essay unterstellen die Autor*innen dem Geisterglauben einen Mechanismus des Widerstands gegenüber Staat und Markt. Zum Beispiel finden sich in den funktionellen HDB-Siedlungen, wo eine Fraktion der singapurisch-chinesischen religiösen Führung mit Tausenden von „Geist-Medien“ lebt, zahllose Wohnungen oder ganze Erdgeschosse, die in provisorische rituelle Räume für religiöse Aktivitäten verwandelt wurden. Eine anders geartete subversive Strategie: Angeblich... >>> Alle Informationen / Details / Bildergalerie >>>
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