Für Wein Verwandelt

Für den Umgang mit Bestandsbauten gibt es verschiedene Konzepte, die von sensibel bis radikal alles dazwischen einschließen. CHYBIK + KRISTOF ARCHITECTS stellen für ihr House of Wine im mährischen Znojmo zwei gegensätzliche Ansätze einander gegenüber und bieten Weinliebhabern dadurch ein eindrucksvolles Raumerlebnis. Der Beitrag Für Wein Verwandelt erschien zuerst auf architektur-online.

Für Wein Verwandelt

House of Wine

 

Für den Umgang mit Bestandsbauten gibt es verschiedene Konzepte, die von sensibel bis radikal alles dazwischen einschließen. CHYBIK + KRISTOF ARCHITECTS stellen für ihr House of Wine im mährischen Znojmo zwei gegensätzliche Ansätze einander gegenüber und bieten Weinliebhabern dadurch ein eindrucksvolles Raumerlebnis.

Den Ausgangspunkt stellten zwei aneinander angrenzende Räume dar. Der eine beherbergte eine Brauerei aus dem 19. Jahrhundert, für die man in den 1970er Jahren einen zusätzlichen Technikraum benötigte, der direkt daneben angebaut wurde. Als die Brauerei dann nicht mehr in Betrieb war, verloren beide Räume ihre Aufgabe und warteten darauf mit einer neuen Nutzung belebt zu werden. Die neue Verwendung ist der alten sehr verwandt und widmet sich dem Wein. Bei der Restaurierung des Raumes der ehemaligen Brauerei wurde sehr darauf geachtet, dass er nichts von seinem historischen Charme verliert und sein industrieller Charakter erhalten bleibt. Sein großzügiges Volumen wurde als solches belassen und nimmt heute einen Verkostungsraum auf, der auch für Veranstaltungen und Ausstellungen genug Platz bietet.

 

House of Wine

 

Beim benachbarten ehemaligen Technikraum erfolgte die Umgestaltung dann weniger feinfühlig. Die hier untergebrachte Weinbar erstreckt sich auf verschiedenen Ebenen innerhalb des gesamten Raumvolumens. Ein skulpturales Gebilde macht den gesamten Raum mit seinen acht Metern Höhe begehbar und erlebbar. Mit den langgestreckten Durchwegungen, abgerundeten Abschlüsse und der Erstreckung auf unterschiedlich hohen Ebenen erinnert das Holzgebilde an die Gewölbe der traditionellen Weinkeller als auch an die unterirdischen historischen Katakomben der Stadt Znojmo. In der Fassade eingeschnittene Öffnungen schaffen auf der Höhe Ausblicke in die Umgebung, wo die Raumskulptur sie verlangt. So entstehen Blickverbindungen zur benachbarten Kirche, zur Stadt und in das Flusstal. Von außen machen die asymmetrisch platzierten Fenster auf die neue Nutzung aufmerksam. Sie geben einen Hinweis darauf, dass es im Gebäudeinneren etwas zu entdecken gibt, das sich mit der Geschichte und Tradition auseinandersetzt und gleichzeitig auch etwas kreatives Neues entstehen ließ.

 

 

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Fotos: Alex Shoots Buildings, Laurian Ghinitoiu

 

 

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