Gotteshaus profan
Als Alternative zum Abriss wurde die Kirche Saint Rocco im italienischen Rotello verkauft. Die Architekten Luigi Valente und Mauro Di Bona funktionierten sie zu einem Theater um. Der Beitrag Gotteshaus profan erschien zuerst auf architektur-online.
Als Alternative zum Abriss wurde die Kirche Saint Rocco im italienischen Rotello verkauft. Die Architekten Luigi Valente und Mauro Di Bona funktionierten sie zu einem Theater um.
Die Kirche hat mit Verweltlichung zu kämpfen. Das spiegelt sich auch in den immer häufiger anzutreffenden Umnutzungskonzepten für ehemalige Gotteshäuser wieder. Bevor das überhaupt möglich ist, muss eine sogenannte Profanierung erfolgen, wodurch der heilige Ort seine Segnung verliert und für sein Weiterleben freigegeben wird. Statt der Kirche entstand hier ein permanentes Theater, dessen Zuschauerbereich auch als Mehrzwecksaal für die dörfliche Gemeinde dient. Zu kämpfen hatten die Architekten hier mit notwendigen Instandsetzungsarbeiten. So musste das originale Dach durch eine Konstruktion aus Beton und Mauerwerk ersetzt werden, die seinem Ursprungszustand nachempfunden ist.
Der Innenraum der Kirche tritt als White Cube in Erscheinung. Wände, Decke, Boden und Kirchendekor bekamen ein komplett weißes Erscheinungsbild und treten zurück. Im Vordergrund steht das Geschehen auf der Theaterbühne und eben auch das Publikum selbst, das auf der dunklen Bestuhlung Platz findet.
Die Struktur von Kirchenräumen bietet eine Umnutzung zum Theater an, es sind aber auch einige Veränderungen notwendig. Der Altarraum wurde erhöht und dient nun als Bühne. Dafür mussten vor allem beleuchtungstechnisch einige Anpassungen vorgenommen werden. Die Zuschauer können das Geschehen auf der Bühne vom Kirchenschiff oder auch von der Galerie aus beobachten. Anstelle des predigenden Pastors treten hier weltliche Aufführungen.
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Fotos: Stefano Pedretti
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