Neun Einfamilienhäuser unter einem Dach
Man nehme ein Kartoffelfeld in Almere nahe Amsterdam, einen Bauherren mit knappem Budget, acht weitere Familien und den Wunsch nach gemeinschaftlichem individuellen Wohnen. So kann das Rezept lauten, nach dem der Oosterwold Co-Living-Complex vom dänischen Architekturbüro SLA in Zusammenarbeit mit den niederländischen ZankenMaker entstand. Der Beitrag Neun Einfamilienhäuser unter einem Dach erschien zuerst auf architektur-online.
Man nehme ein Kartoffelfeld in Almere nahe Amsterdam, einen Bauherren mit knappem Budget, acht weitere Familien und den Wunsch nach gemeinschaftlichem individuellen Wohnen. So kann das Rezept lauten, nach dem der Oosterwold Co-Living-Complex vom dänischen Architekturbüro SLA in Zusammenarbeit mit den niederländischen ZankenMaker entstand.
Viele Entscheidungen des Projektes beruhten auf der Tatsache, dass nur geringe finanzielle Mittel zu Verfügung standen. So beschloss der Bauherr, acht gleichgesinnte Familien mit ins Boot zu holen, die seinen Wunsch nach einer Bleibe am Kartoffelfeld teilten. Auch wurde festgelegt, dass von den Architekten nur die äußere Hülle des Wohnbaus geplant werden sollte. Über die innere Gestaltung wollte jede Familie selbst frei entscheiden, um diese nach ihren eigenen Wünschen und Bedürfnissen zu gestalten. Das konnte nur durch eine entsprechende Berücksichtigung der Architekten bei ihrem Entwurf ermöglicht werden: Das Gebäude ist ein länglicher Riegel, der etwa einen Meter über den Boden angehoben wurde. Durch diese Aufständerung entstand die notwendige Flexibilität, um die Ver- und Entsorgungsschächte dort zu positionieren, wo es das jeweilige Raumkonzept erforderte.
Der lange Baukörper wurde in neun gleich große Bereiche unterteilt. Jede Familie bekam eine dieser 160 m² großen Flächen zugeteilt, wo die individuellen Wohnträume verwirklicht werden konnten. Um einer freien Gestaltung nicht im Wege zu stehen besitzen die Längsseiten des Riegels eine Glasfassade. In diese konnten von jeder Familie sieben Fenster und Türen eingebaut werden. Sie führen auf eine vorgesetzte Veranda, die um das gesamte Gebäude herum verläuft. Auf ihr befindet sich der Freiraum für jede Wohneinheit. Gleichzeitig verbindet sie aber auch alle miteinander und dient ebenso zur Erschließung. Durch die Positionierung des Gebäudes am Rande des Grundstücks wirkt die landwirtschaftliche Fläche als weitläufiger Garten vor dem Haus.
Eine alternative Art zu Leben und Arbeiten wurde hier verwirklicht und das Projekt beweist: Auch am Kartoffelfeld lässt es sich wohnen, und zwar sehr besinnlich und nach den eigenen Wünschen. Mit der Aufgabe die Innenräume fertigzustellen, wurde die Gemeinschaft auf besondere Art und Weise zusammengeschweißt. Miteinander können die Familien jetzt ihre Zeit als eingeschworene Kommune im neuen Eigenheim unter einem gemeinsamen Dach genießen.
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Fotos: Filip Dujardin
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