Pfahlbau auf dem Trockenen
Im Bodensee stehen sie seit Jahrhunderten – die Pfahlbauten. Häuser auf Stelzen im Wasser. In Markdorf, am Fuße des Gehrenbergs, steht eines inmitten urbaner Umgebung auf dem Trockenen.
Im Bodensee stehen sie seit Jahrhunderten – die Pfahlbauten. Häuser auf Stelzen im Wasser. In Markdorf, am Fuße des Gehrenbergs, steht eines inmitten urbaner Umgebung auf dem Trockenen.
Die Herausforderung für die Planer von atelier 522 lag in der geringen zu bebauenden Fläche von nur fünf Metern Breite und 26 Metern Länge. Kellerräume? Fehlanzeige. Stattdessen gab es bestehende Parkplätze, die in jedem Fall erhalten werden sollten.
150 Quadratmeter Raum geschaffen aus Holz. Geradlinig-modern und trotzdem gemütlich. Auf dem einstigen Grundstück mit sieben Garagen sollte Wohnraum geschaffen werden. Ein Haus – eines, das schon auf den ersten Blick verrät, dass man hier bautechnisch hoch hinauswollte, denn es steht auf geschosshohen Stützen. So kann ebenerdig direkt unterm Haus geparkt werden. Ein ungewöhnlicher Häusertyp für eine Stadt. Doch genau das macht den Reiz aus.
Die üppige Verglasung auf der Südseite durchflutet die offene Küche sowie den, über beide Geschosse geöffneten, Essbereich und das Wohnzimmer mit Licht. Letzteres liegt auf der offenen Empore in der ersten Etage. Im Zusammenspiel mit dem durchgängigen Werkstoff Holz ergibt sich eine harmonische Lichtsituation, die sich wie ein roter Faden auch durch das gesamte Haus zieht.
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Auf der Nordseite bietet die großzügige Glasfassade dem Licht ideales Spiel, um dezent, aber dennoch präsent das Arbeits-, Gäste- und Schlafzimmer in unterschiedliche Stimmungen zu tauchen. Die Verglasung ermöglicht zudem den einmaligen Blick auf einen der höchsten Berge des Linzgaus – den Gehrenberg. Intime Räume und offene Ausblicke halten die Waage. So entziehen sich Bad und Ankleide mit satinierten Glasscheiben zwar dem Blick der Nachbarn, doch nicht dem Tageslicht.
Fotos: atelier 522