Raumplanungssymposium – Öffentlich versus privat
Zur Rolle von Staat und Wirtschaft in Raum und Gesellschaft - Das überkommene Verständnis davon, was Sache des Staats und Sache der Wirtschaft ist, hat sich in den letzten Jahrzehnten grundlegend verändert – auch in der Planung und Entwicklung des Siedlungsraums. Der Wohnbau, in Österreich über Jahrzehnte überwiegend staatlich subventioniert und preislich reguliert, wird immer mehr zum Gegenstand gewinnorientierter Investments. Der Beitrag Raumplanungssymposium – Öffentlich versus privat erschien zuerst auf architektur-online.
Zur Rolle von Staat und Wirtschaft in Raum und Gesellschaft
Das überkommene Verständnis davon, was Sache des Staats und Sache der Wirtschaft ist, hat sich in den letzten Jahrzehnten grundlegend verändert – auch in der Planung und Entwicklung des Siedlungsraums: Autobahnen werden in Form von PPP-Modellen privat (vor)finanziert. Der öffentliche Verkehr unterliegt zunehmend betriebswirtschaftlichen Zielsetzungen. Der Wohnbau – in Österreich über Jahrzehnte überwiegend staatlich subventioniert und preislich reguliert – wird immer mehr zum Gegenstand gewinnorientierter Investments. Und sogar langfristige, übergeordnete Planungskonzepte werden von Ämtern an kommerziell tätige Experten ausgelagert.
Gleichzeitig mehren sich die Forderungen, der freien Verfügbarkeit über privates Eigentum endlich Schranken zu setzen: Soll knapper Grund und Boden der Spekulation unterliegen, darf Bauland gehortet werden – und sollen Widmungsgewinne beim Liegenschaftseigentümer verbleiben? Ist es legitim, Wohnungen und Geschäftslokale leer stehen zu lassen, trotz Wohnungsknappheit und verödender Erdgeschoßzonen? Und wer darf den öffentlichen Raum für welche Zwecke okkupieren bzw. kommerzialisieren?
Der politische Umgang mit all diesen Fragen hat weitreichende Folgen für Raum und Gesellschaft. Wie die Antworten letztlich ausfallen, hängt ganz wesentlich davon ab, ob die Bürgerinnen und Bürger dazu bereit sind, den Interessen der Wirtschaft ihre Interessen an einer nachhaltigen – also auch sozial gerechten und volkswirtschaftlich effizienten – Siedlungsentwicklung entgegenzustellen. Für kritische Analysen und alternative Modelle lädt ORTE Fachleute aus dem In- und Ausland ein und stellt deren Positionen dem Publikum zur Diskussion.
Programm, Konzept und Moderation: Reinhard Seiß
Raumplanungssymposium – Öffentlich versus privat
Zur Rolle von Staat und Wirtschaft in Raum und Gesellschaft
Do, 22. Oktober 2020 | 13 – 18 h
Vortragssaal der NÖ Landesbibliothek, Landhausplatz 1, 3109 St. Pölten
Eintritt: frei
Anmeldung: office@orte-noe.at
Info: www.orte-noe.at
Programm:
Gesellschaft im Umbruch
Indizien für eine Zeitenwende
Heidrun Schlögl – Geschäftsführerin von ORTE, Krems
It’s the economy, stupid!
Raum als Produkt wirtschaftlicher Interessen
Reinhard Seiß – Raumplaner und Fachpublizist, Wien
Zukunftsfähiges Wirtschaften
Sozialökologische Infrastrukturen als Fundamente nachhaltiger Entwicklung
Andreas Novy – Wirtschaftswissenschafter, Professor an der WU Wien
Gebt dem Bürger, was des Bürgers ist!
Für ein neues Verhältnis von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft
Laura Valentukeviciute – Sozialwissenschafterin, Verein Gemeingut in BürgerInnenhand, Berlin
Privatisierung versus Daseinsvorsorge
Sind öffentlicher Raum und öffentlicher Verkehr tatsächlich öffentlich?
Heinz Högelsberger – Geograf, Abteilung Umwelt & Verkehr der Arbeiterkammer, Wien
Konsumgut oder Sozialleistung?
Wohnbau als Geschäfts-, Anlage- und Spekulationsmodell
Wolfgang Amann – Wohnbauforscher, IIBW – Institut für Immobilien, Bauen und Wohnen, Wien
Eigentum verpflichtet!
Für einen neuen Umgang mit Grund und Boden
Ulrich Kriese – Mitglied der Geschäftsleitung Stiftung Edith Maryon und des Kuratoriums Stiftung
trias, Berlin
Diskussion mit dem Publikum
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