Wie ein Fels in der Brandung
Eine besondere Kubatur zeichnet das Projekt "fux05" aus. Gelegen ist das Wohnhaus mit dem markanten Aussehen am Rande der Stadt Wien, im 16. Bezirk, wobei dessen Standort - der Fuchsenlochweg - als Namensgeber fungiert. Trotz des einzigartigen Designs fügt sich das Objekt nahtlos in die kleinteilige Bebauung der Kleingarten- und Einfamilienhaussiedlung ein.
Eine besondere Kubatur zeichnet das Projekt von opu architekten aus. Gelegen ist das Wohnhaus mit dem markanten Aussehen am Rande der Stadt Wien, im 16. Bezirk, wobei dessen Standort – der Fuchsenlochweg – als Namensgeber fungiert. Trotz des einzigartigen Designs fügt sich das Objekt „fux05“ nahtlos in die kleinteilige Bebauung der Kleingarten- und Einfamilienhaussiedlung ein.
Die Planung und Realisierung von „fux05“ dauerte fünf Jahre. In diesem Zeitraum gestalteten die PlanerInnen einen außergewöhnlichen Bau, der das Wohnen in der Stadt auf ein neues Level heben soll. Ein Spiel mit der Topografie und der begrenzten Fläche sorgt für eine stimmige Architektur, welche die Umgebung bereichert und die vermeintlichen Nachteile der Hanglage zu ihren Gunsten nutzt.
Markante Staffelungen verleihen dem Gebäude, in Kombination mit einer gläsernen Fuge, seinen prägenden Charakter. Letztere fungiert im Bau als zentrales Stiegenhaus und stellt so eine Verbindung zwischen den Baukörpern dar. Die einladende Glasfront schafft eine Blickachse zum Garten und heißt Bewohner ebenso wie deren Besucher willkommen. Alle Wohnungen sind über dieses Stiegenhaus und einen gemeinsamen Lift erschlossen. Mit diesem Kniff reduzierten die ArchitektInnenen das Raumgefüge auf sein Minimum und verliehen ihm trotzdem Weiträumigkeit.
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Doch nicht nur durch die architektonische Gestaltung überzeugt das Bauwerk. Bemerkenswert ist außerdem der sensible Umgang mit der begrenzten Fläche. Die ArchitektInnen standen nämlich vor der Herausforderung, den adäquaten Maßstab für die komplexe Hanglage am Rande des Wienerwalds zu finden. Das Ergebnis sind zwei wohlproportionierte Baukörper auf einem beidseitig abfallenden Grundstück. Beide Bauteile wurden um ein Halbgeschoss verschoben zueinander positioniert, sodass sie sich nahtlos an den Hang anschmiegen. Mit der Zweiteilung wird zudem ein allzu massives Erscheinungsbild vermieden – so steht der Bau nicht im Kontrast zur umliegenden Baustruktur und gliedert sich in diese ein. Trotzdem achteten die PlanerInnen darauf, dem Gebäude Prägnanz samt Wiedererkennungswert zu verleihen. Und das schafften sie mit gekonnt gesetzten Auskragungen und der gezielten Staffelung.
Zehn Wohneinheiten beinhaltet das markant gestaltete Wohnhaus. Diese zeichnen sich durch optimierte Grundrisse aus und verfügen über große Wohn- und Essbereiche. Das positive Raumgefühl unterstreichen eingeplante Einbauten, wie Schränke, Küchen und Badmobiliar. Mit geschickt positionierten Vor- und Rücksprüngen der Fassade schufen opu architekten zudem großzügige Flächen für Balkone und Dachterrassen.
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In jeder Wohnung sind die Zimmeraufteilungen unterschiedlich, und kein Raum wiederholt sich. Den PlanerInnen und dem Bauherren, der in unzähligen Planungsstunden am Feinschliff der Wohnungen mitgewirkt hat, war es ein Anliegen, mit ihrem Projekt einzigartige Innenarchitektur zum Leben zu erwecken. Dabei ist das Design der Wohnräume puristisch, klar und elegant. Natürliche Materialien und eine gerade Linienführung prägen die Zimmer von „fux05“. Gezieltes Understatement gewährleistet die Entfaltung der Einfachheit.
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Die Volumina der einzelnen Apartments erstrecken sich durch den Baukörper und liegen quer zueinander versetzt. Das Konglomerat aus Wohnungen zwischen 80 und 120 m2 wurde im Rahmen einer akribischen Detailplanung realisiert. Es war den ArchitektInnen möglich, zahlreiche individuelle Situationen zu schaffen, wobei diese bei der Gestaltung und Anlage der Innenräume beginnen und sich bis zum Spiel mit den Niveauunterschieden hin ausweiten. Das Ziel von
opu architekten bestand darin, ihre „Ode an das gute Wohnen“ mit verspielter Eleganz zu kombinieren.
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Fein durchdachte und ausgearbeitete Details verleihen jeder Wohnung einen individuellen Charakter. Verbindende Elemente sind die Türen aus Eichenholz sowie die Parkettböden aus dunkler Mooreiche. Sie sorgen mit ihrer dezenten, natürlichen Farbgebung für eine entspannte Atmosphäre in den Räumen und legen so den Grundstein für eine harmonische Inneneinrichtung.
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Kennzeichnend für das Konstrukt ist die feingliedrige Fassadengestaltung mit der vertikalen Holzschalung. Aufgelockert wird diese durch hohe Fensteröffnungen, die für einen großzügigen Tageslichteinfall sorgen. Das silbergraue Lärchenholz punktet mit einer Mischung aus Schlichtheit und Eleganz. Dadurch sticht das Wohnhaus aus der Masse heraus, ohne jedoch penetrant zu wirken. Diese Anpassungsfähigkeit wurde durch die bewusst reduzierte, homogene Oberflächengestaltung ermöglicht.
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Zum Straßenraum hin prägen große Fenster das Gebäude, wobei diese auf den Betrachter einladend wirken und den einfarbigen Bau optisch auflockern. Sowohl bei den Bewohnern als auch bei den Passanten und Nachbarn kommt der zeitgemäße Entwurf gut an. Er ist ein positives Beispiel für eine integrative Bauweise, von der nicht nur der Anrainer, sondern auch das Umfeld profitiert. Das Projekt von opu architekten zeigt auf, wie sich selbst auf einem Grundstück mit anspruchsvoller Topografie lebenswerter Wohnraum mit stimmiger Architektur realisieren lässt. Eleganz samt Schlichtheit treffen bei „fux05“ aufeinander und vereinen sich zu einem stimmigen Ganzen. Dieser Aspekt macht das Wohnhaus zu einem Musterbeispiel für integratives Wohnen am Stadtrand.
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Wohnhaus „fux05“
Wien
Bauherr: Fuchsenlochweg 5 Immobilienentwicklungs GmbH
Planung: opu architekten
Team: Klaus Olbrich, Joachim Pyka, Gerhard Ungersböck, Dagmar Wyka
Statik: Alexander Litschauer – Solution: Possible
Planungsbeginn: 2015
Bauzeit: 18 Monate
Grundstücksfläche: 1.536 m²
Bebaute Fläche: 461 m²
Wohnnutzfläche: 971 m2 (ohne Balkone und Terrassen)
Text: Dolores Stuttner
Fotos: tschinkersten fotografie