Außergewöhnliches Gespür für Material und Raum - Zum Tod von Gottfried Böhm

10.06.2021 Gestern, am 9. Juni 2021, starb Gottfried Böhm. Gottfried Böhm war kein Mann der Worte. Von ihm bleiben nicht Texte und Theorien, die sein Werk beschreiben wollen, sondern das, was er geschaffen hat, die rauen, einzigartigen Formen, die von Mut, großen Ideen und einem außergewöhnlichen Gespür für Raum und Material erzählen. Von Uta Winterhager Mit seinen 101 Jahren war Gottfried Böhm einer der letzten jener Generation, die das kriegszerstörte Deutschland wiederaufgebaut hat, ihm ein neues, modernes Gesicht gegeben hat. Böhm hat Räume zum Wohnen und Arbeiten, Feiern und Beten gebaut, die sich von dem Gewohnten zwar radikal unterschieden, die Menschen aber in ihrem Innersten berührten, weil sie – so ist es bis heute – etwas Wesentliches transportieren. Vielleicht ist es das Archaische, das seinen Bauten innewohnt: die Räume, Höhlen, Felsen oder Zelten gleich. Die rauen Wände seiner Bauten möchte man anfassen, den Beton und die Ziegel spüren, Eisen oder Glas. Ganz nahe herangehen. Warten bis das Licht, das durch kleine Öffnungen einfällt, weitergezogen ist und der Blick sich an anderer Stelle verfängt. Hier fühlt man, was gemeint war, erkennt die Ordnung, kann Bilder lesen und Räume... >>> Alle Informationen / Details / Bildergalerie >>>

Außergewöhnliches Gespür für Material und Raum
 - Zum Tod von Gottfried Böhm


10.06.2021
Gestern, am 9. Juni 2021, starb Gottfried Böhm. Gottfried Böhm war kein Mann der Worte. Von ihm bleiben nicht Texte und Theorien, die sein Werk beschreiben wollen, sondern das, was er geschaffen hat, die rauen, einzigartigen Formen, die von Mut, großen Ideen und einem außergewöhnlichen Gespür für Raum und Material erzählen. Von Uta Winterhager Mit seinen 101 Jahren war Gottfried Böhm einer der letzten jener Generation, die das kriegszerstörte Deutschland wiederaufgebaut hat, ihm ein neues, modernes Gesicht gegeben hat. Böhm hat Räume zum Wohnen und Arbeiten, Feiern und Beten gebaut, die sich von dem Gewohnten zwar radikal unterschieden, die Menschen aber in ihrem Innersten berührten, weil sie – so ist es bis heute – etwas Wesentliches transportieren. Vielleicht ist es das Archaische, das seinen Bauten innewohnt: die Räume, Höhlen, Felsen oder Zelten gleich. Die rauen Wände seiner Bauten möchte man anfassen, den Beton und die Ziegel spüren, Eisen oder Glas. Ganz nahe herangehen. Warten bis das Licht, das durch kleine Öffnungen einfällt, weitergezogen ist und der Blick sich an anderer Stelle verfängt. Hier fühlt man, was gemeint war, erkennt die Ordnung, kann Bilder lesen und Räume...
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