Buchtipp: Orientierung im dunklen Naturalismus - Histories of Ecological Design. An Unfinished Cyclopedia
09.10.2024 Architektur hat sich stets mit Habitat, Umwelt und Ökologie auseinandergesetzt. Zugleich hat sich unser Verständnis von Ökologie seit Ernst Haeckels erstem Definitionsversuch im Jahr 1866 stark gewandelt. Seit den 1960er Jahren wird sie zum Streitbegriff in der Architektur. Was ist denn nun eigentlich „ökologisch“? Der klimaaktive Lehmbau? Der Hightech-gedämmte, solarbetriebene Glasturm? Oder doch der Erhalt und die Sanierung des Nachkriegsbaus? Ökologie ist – das macht Lydia Kallipoliti in ihrem Buch History of Ecological Design. An Unfinished Cyclopedia bereits in der Einleitung deutlich – ein Diskursfeld, das in mehrfacher Hinsicht Machtverhältnisse abbildet. Zum einen setzt Ökologie ein wissenschaftliches Verständnis der physischen Welt voraus, das unvermeidlich beeinflusst ist von großen ideologischen Überbauten wie der Ausbeutung der Natur durch den Kapitalismus oder einer anthropozentrischen und damit hierarchisierten Sicht auf die Dinge. Zum anderen gibt es innerhalb des Diskurses hegemoniale (zum Beispiel Regularien, bürokratische Mechanismen oder Zertifizierungen) und subversive (nicht-institutionelle, aktivistische) Vorstellungen, die interessengeleitet und zugleich... >>> Alle Informationen / Details / Bildergalerie >>>
09.10.2024
Architektur hat sich stets mit Habitat, Umwelt und Ökologie auseinandergesetzt. Zugleich hat sich unser Verständnis von Ökologie seit Ernst Haeckels erstem Definitionsversuch im Jahr 1866 stark gewandelt. Seit den 1960er Jahren wird sie zum Streitbegriff in der Architektur. Was ist denn nun eigentlich „ökologisch“? Der klimaaktive Lehmbau? Der Hightech-gedämmte, solarbetriebene Glasturm? Oder doch der Erhalt und die Sanierung des Nachkriegsbaus? Ökologie ist – das macht Lydia Kallipoliti in ihrem Buch History of Ecological Design. An Unfinished Cyclopedia bereits in der Einleitung deutlich – ein Diskursfeld, das in mehrfacher Hinsicht Machtverhältnisse abbildet. Zum einen setzt Ökologie ein wissenschaftliches Verständnis der physischen Welt voraus, das unvermeidlich beeinflusst ist von großen ideologischen Überbauten wie der Ausbeutung der Natur durch den Kapitalismus oder einer anthropozentrischen und damit hierarchisierten Sicht auf die Dinge. Zum anderen gibt es innerhalb des Diskurses hegemoniale (zum Beispiel Regularien, bürokratische Mechanismen oder Zertifizierungen) und subversive (nicht-institutionelle, aktivistische) Vorstellungen, die interessengeleitet und zugleich...
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