Im Rhythmus

Mit dem "Rhythm House" gestaltete der niederländische Architekt Julius Taminiau ein Wohnhaus, das durch seine Fassade und wohlpositionierten Fensteröffnungen das Licht im Haus rhythmisiert und durch planerische Weitsicht für Veränderungen in der Zukunft bestens gerüstet ist.

Im Rhythmus

Mit dem „Rhythm House“ gestaltete der niederländische Architekt Julius Taminiau ein Wohnhaus, das durch seine Fassade und wohlpositionierten Fensteröffnungen das Licht im Haus rhythmisiert und durch planerische Weitsicht für Veränderungen in der Zukunft bestens gerüstet ist.

 

Julius Taminiau Architects - Rhythm House in Amsterdam

 

Der Amsterdamer Stadtteil Sloten, in dem sich das Projekt befindet, war früher geprägt von zahlreichen Holzhäusern und Bauernhöfen. Deren Motive greift das dreigeschossige Wohngebäude auf und interpretiert sie im zeitgemäßen Kontext der umgebenden Einfamilienhaus-Wohnsiedlung neu.

Errichtet wurde das Haus komplett aus Holz in Rahmenbauweise, nur auf das Betonfundament konnte nicht verzichtet werden. Das Holz der filigranen Fassade ist weitgehend unbehandelt und verleiht dem Haus einen gewissen rohen Charakter, der sich ebenso über das zweigeteilte Satteldach fortsetzt. In die Außenwand sind punktuell großzügige Öffnungen eingelassen, durch die das Innere mit dem Äußeren visuell in Beziehung tritt.

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Das sind aber nicht die einzigen Öffnungen, denn es gibt weitere, die sich hinter der Fassadenverkleidung befinden. Es entstehen dadurch Innenräume, die vor fremden Blicken abgeschirmt sind und trotzdem Licht und Luft ins Innere lassen. Auch nachts ist damit Schutz geboten und es kann in Ruhe gelüftet werden. 

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Im Innenraum ist Holz ebenso das dominierende Oberflächenmaterial, auch die Konstruktion ist teilweise sichtbar belassen. Die Herzstücke des Hauses sind zwei doppelgeschossige Räume, in denen die geselligen Bereiche zum Wohnen, Kochen und Essen untergebracht sind. Durch ein in die Konstruktion integriertes Stahlprofil auf der Höhe von 2,50 m gibt es hier die Möglichkeit, das Raumvolumen zu teilen und ein Zwischengeschoss einzuziehen. Der Boden dieser möglichen Erweiterung würde dann auf dem Stahlprofil aufliegen. Zusammen mit der klaren Struktur des Grundrisses bietet sich so die Option, sich zukünftig an verschiedene Lebensbedürfnisse anpassen zu können.

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Die Zweiteilung, die am Dach des Hauses abzulesen ist, ist das Grundprinzip des Grundrisses. Ein trennender Kern mit Sanitär- und Serviceräumen nimmt auch die Erschließung mittels einläufiger Treppe auf. Es ergibt sich dadurch der Spielraum, das Wohnhaus auch in mehrere Einheiten mit gemeinsamer Eingangssituation zu unterteilen. So können möglicherweise mehrere Generationen gleichzeitig im Haus wohnen und es kann ebenso über mehrere Generationen hinweg genutzt werden. Das „Rhythm House“ liefert eine mögliche Antwort auf die Frage, wie man mit neuen Wohnkonzepten auf sich verändernde Lebensumstände reagieren und diese mit einem hohen gestalterischen Anspruch umsetzen kann.

 

Fotos: Norbert Wunderling