Klimagerechtes Amtsgebäude

Möglichst klimaneutral gebaut und klimaaktiv zertifiziert eröffnete im Juli 2023 die Bezirkshauptmannschaft Salzburg Umgebung nach nur zwei Jahren Bauzeit in Seekirchen am Wallersee ihre Pforten. Das gut an das öffentliche Verkehrsnetz angebundene und per Zug nur zwölf Minuten von der Landeshauptstadt entfernte Seekirchen wird damit zur Bezirkshauptstadt.

Klimagerechtes Amtsgebäude

Möglichst klimaneutral gebaut und klimaaktiv zertifiziert eröffnete im Juli 2023 die Bezirkshauptmannschaft Salzburg Umgebung nach nur zwei Jahren Bauzeit in Seekirchen am Wallersee ihre Pforten. Das gut an das öffentliche Verkehrsnetz angebundene und per Zug nur zwölf Minuten von der Landeshauptstadt entfernte Seekirchen wird damit zur Bezirkshauptstadt.

 

 

Die rund 200 Mitarbeitenden sowie all jene, die künftig das Bürgerservice der Bezirkshauptmannschaft nutzen werden, können bequem per Bahn anreisen, oder auch per Pkw oder Fahrrad. In dem rechteckigen, 80 Meter langen und 35 Meter breiten, in Stahlbetonbauweise konzipierten Untergeschoss ist neben der Gebäudetechnik und einem Archiv eine Tiefgarage. Das darüber liegende Erdgeschoss, in dem sich die Front Offices und der sogenannte Flachgausaal befinden, ist inklusive der Geschossdecke in Stahlbetonbauweise errichtet. Diese Geschossdecke bildet den Sockel für die drei Obergeschosse in konstruktiver Holzbauweise. Der Holzbau in Skelettbauweise aus auf Brettschichtholzstützen- und -trägern gelagerten Brettsperrholzplatten ist in sechs Kuben gegliedert, die dem Korpus trotz seiner Größe eine charmante Kleinteiligkeit zugestehen. Insgesamt wurden innerhalb von nur 15 Wochen 993 m³ Holz verbaut. Die Konstruktion aus Holz ist in den Servicebereichen und auch in den Bereichen für die Mitarbeitenden weder versteckt noch verkleidet. Im Gegenteil: Das Naturmaterial ist omnipräsent und wird durch Tische und Sessel aus Massivholz sowie durch Teppiche aus Naturmaterial ergänzt. Hinzu kommen großzügige Flächen aus Glas, die Licht in das Gebäude und Transparenz nach außen lassen. Als Trennwand zwischen Warteraum und Bürgerservice entschied man sich ebenfalls für verglaste Flächen. Gemeinsam mit einer Raumhöhe von 3,55 Metern im Erdgeschoß vermittelt das Amtsgebäude so Offenheit und Freiraum. Eine gelochte Holzdecke dämmt dabei den Schall und sorgt für wohltuende Ruhe. Lamellenwände aus Holz teilen die Fläche in einzelne Bereiche und ermöglichen so Rückzug und Abgrenzung. Zu der insgesamt positiven Atmosphäre tragen zusätzlich begrünte Wände bei. Diese sind teilweise bemoost und damit besonders wartungsarm. Aufwändiger begrünte Flächen werden über eine computergesteuerte Tröpfchenbewässerung mit Wasser, sowie über LED-Strahler mit zusätzlichem Licht versorgt.

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2020 gewann das Wiener Büro SWAP Architektur in einer Arbeitsgemeinschaft mit DELTA den für dieses Projekt ausgeschriebenen Wettbewerb. Sie zeichnen für die Generalplanung und örtliche Bauaufsicht verantwortlich. Neben einem besonders nutzerfreundlichen Konzept legten sie ihren Fokus auch auf eine möglichst klimaneutrale Umsetzung. Dementsprechend sollte auch die Energieversorgung möglichst klimagerecht sein.

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Die Wärmeversorgung erfolgt über das Nahwärmenetz von Seekirchen, die Wärmeabgabe zum Großteil über eine Fußbodenheizung. Weiters werden die Heizregister der Lüftungsanlagen mit Wärme versorgt, wobei  die Zuluft über einen Erdkollektor vorgewärmt wird. Im Sommer kommt eine Fußbodenkühlung, gespeist aus Erdwärme-Tiefensonden im Parkplatzbereich, zum Einsatz. Als Unterstützung im Sommer wurde zusätzlich eine wassergekühlte Kältemaschine installiert. Die Einbringung der Kühlung erfolgt über die Fußbodenkühlung als Change Over. In den Büro- und Besprechungsräumen wurden zudem Fan Coils eingebaut. Beste Voraussetzungen also, um bei jeder Witterung entspannt und bürgernah agieren zu können.

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Text: Heidrun Schwinger
Fotos: Christian Brandstätter