Musikalische Beleuchtung
Für diese wandelbare Nutzung des Besucherzentrums in der Wiener Staatsoper hat Lichtdesigner Christian Ploderer, gemeinsam mit BWM Architekten, ein Beleuchtungs- und Leuchtenkonzept entwickelt, das ein veränderbares Lichtambiente für die verschiedenen Nutzungen in der Oper ermöglicht und dem Stil des Traditionshauses entspricht.
BWM Architekten haben für das Besucherzentrum in der Wiener Staatsoper ein offenes Konzept für eine zukunftsfähige, vielseitige Bespielung entwickelt. Zentrales Element darin bildet ein durch die zentrale Achse laufender Tisch mit knapp 20 Metern Länge, der untertags dem Kartenverkauf, der Information sowie als Shop dient.
Abends verwandelt sich dieses Element in eine Bar beziehungsweise in einen community table. Für diese wandelbare Nutzung hat Lichtdesigner Christian Ploderer gemeinsam mit den Architekten ein Beleuchtungs- und Leuchtenkonzept entwickelt, das ein veränderbares Lichtambiente für die verschiedenen Nutzungen in der Oper ermöglicht und dem Stil des Traditionshauses entspricht.
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Moderate Moderne
Die beim Wiederaufbau der Oper in den Jahren 1946 bis 1955 von Architekt Erich Boltenstern verwendeten Elemente dienten als Inspirationsquelle für die Gestaltung der Leuchten. Als thematische und gestalterische Anknüpfung an die „Moderate Moderne“ von Boltenstern und an die Materialien der 50er Jahre fanden dafür edles, mattes Messing, dunkles Holz und die stilistisch dazu passenden Leitungen Verwendung.
Kernstück des Leuchten-Konzepts bildet der „Boltenstern-Luster“: Ein geschwungenes, 20 Meter langes Lusterband in Form eines Messingprofils, das die Säulenhalle durchdringt und 270 mattierte LED-Lichtrohre 11W/ 24V-DC trägt, die an Magnetfassungen unregelmäßig gruppiert sind.
Diese Lichtstruktur liefert flimmerfreies weißes, neutrales und brillantes Licht am Tag (5000°K / 306lm) und in den Abendstunden ein gedimmtes Warmtonlicht (2200°K / 219lm). In dem gebogenen Trägerrohr des Lusters sind alle Betriebsgeräte und – fast unsichtbar – Tiefstrahler mit einem Durchmesser von nur 32 mm integriert, die das Kassapult perfekt ausleuchten.
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Zum Einsatz kamen bei diesem Projekt auch große Kegelschirmleuchten, die ebenfalls speziell für diesen Ort angefertigt wurden. Die Lampenschirme aus gebürstetem Messing, teilweise gerändelt mit Holzelementen, sind 3-flammig als Tischleuchten und 2-flammig als Wandleuchten ausgeführt. Sie beleuchten aus abgeblendeten Schirmen Tischflächen und Wandbereiche mit dimmbarem Warmtonlicht (14,3V-DC/5W/590lm/2700°K).
Montiert sind die Tischleuchten mit der großen Sockelplatte am Pult mit Rändelschrauben. Die Wandleuchten hingegen wurden mit Holzscheiben fixiert und der elektrische Anschluss stilsicher mit Retro-Kabeln hergestellt. Im Rahmen der Neugestaltung wurden auch die bestehenden Original-Luster aufwendig restauriert.
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Text: Alexander Magyar
Fotos: DBCP