Natürlich modular
Eine Boutique zu schaffen, die den Höhepunkt eines beeindruckenden Museumsrundgangs bildet, war die Herausforderung, der sich ADHOC Architectes in Zusammenarbeit mit MESSIER designers stellten. Für den Montreal Biodôme schufen sie eine anpassungsfähige Verkaufsfläche, die auf zukünftige Veränderungen und schwankende Anforderungen vorbereitet ist.
Eine Boutique zu schaffen, die den Höhepunkt eines beeindruckenden Museumsrundgangs bildet, war die Herausforderung, der sich ADHOC Architectes in Zusammenarbeit mit MESSIER designers stellten. Für den Montreal Biodôme schufen sie eine anpassungsfähige Verkaufsfläche, die auf zukünftige Veränderungen und schwankende Anforderungen vorbereitet ist.
Wie ein lebender Organismus, der sich an seine Umgebung anpassen und darauf reagieren kann, soll sich die Boutique im Laufe der Jahreszeiten und Jahre weiterentwickeln. Ihre modulare Anordnung ermöglicht es, auf neue Produktlinien, schwankende Besucherzahlen und sich ändernde Kundenpräferenzen zu reagieren. Das Konzept beruht dabei auf einer raffinierten geometrischen Forschung. Bei der Untersuchung der Ökosysteme des Biodôme identifizierten die Planer Inspirationsquellen, die es ihnen ermöglichten, einen narrativen Rahmen zu entwickeln, der einzigartig für die Biodôme-Boutique ist. Mehrere Naturphänomene, wie der Aufbau von Zellen in einem Bienenstock, die Erosion von Felsformationen und die Bildung von Basaltsäulen, lieferten so die formale Inspiration für das Projekt. Der Entwurfsansatz beruht auf der Schaffung einfacher Elemente (Zellen), die räumlich angeordnet und verbunden werden können, um komplexe Module zu konstruieren. Wenn diese Module einmal kombiniert sind, erfüllen sie die funktionalen Anforderungen, Produkte zu präsentieren und Räume zu definieren. Letztendlich wurde schließlich der sechseckige Kegelstumpf als optimale Form für die besonderen Anforderungen des Projekts ausgewählt.
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Die Möbelmodule bestehen aus nur drei Basiselementen, die mit Zubehör ergänzt werden können. Dieses Konzept ermöglicht eine nahezu unendliche Anzahl von Kompositionen und Neukonfigurationen der Elemente, indem sie auf unterschiedliche Weise bewegt, gedreht und zusammengesetzt werden können. Alle verwendeten Materialien wurden in Hinblick auf ihre außergewöhnliche Haltbarkeit und einen minimalen ökologischen Fußabdruck ausgewählt. Für die Herstellung der Module fand lasergeschnittener, gefalteter und geschweißter Stahl Verwendung, der mit einer hochbelastbaren, eingebrannten Polymerfarbe in unterschiedlichen Weißtönen lackiert wurde. Sorgfältig ausgewählt, brechen diese drei Weißtöne deren Einheitlichkeit und drücken die natürliche Variation von Farben aus, wie sie in geologischen Formationen und in der Natur zu finden sind. Holzelemente aus Eiche ergänzen diese glatten Zellen mit ihrer natürlichen Maserung, dienen als Warenträger und gliedern die Präsentationsoberflächen. Clever kombiniert ergibt sich so ein anpassungsfähiger Verkaufsraum, der es vermag, den nachhaltigen Produkten des Museumsshops die passende Bühne zu bieten und mit seiner offenen Struktur einen reibungslosen Kundenverkehr zu gewährleisten.
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Fotos: Raphaël Thibodeau