Perforierte Aluminiumhaut

Das Wohngebäude Casamirador Savassi, entworfen von Gisele Borges Arquitetura, befindet sich in Belo Horizonte, Minas Gerais, Brasilien und fällt aufgrund seiner kühnen Architektur in der lokalen Baulandschaft auf. Auf einem schmalen Grundstück mit nur 12,7 Metern Breite, erstreckt es sich über neun Stockwerke und bietet 14 Lofts und 24 Studios.

Trotz der Herausforderung, vorgegebene Abstände einzuhalten, hat die Architektur des Gebäudes eine einzigartige Identität und verfügt über ein auffälliges Merkmal: eine zweite Haut aus perforierten Aluminiumblechen in einem erdigen rötlich-braunen Rost-Ton. Diese umhüllen das Gebäude wie ein Kleidungsstück und verleihen ihm besondere Optik und Eigenschaften. Um Stabilität zu gewährleisten, wurden die Bleche auf allen vier Seiten gebogen, wodurch sie steifer wurden und die Planheit der Fassaden dauerhaft gesichert wurde. Die Perforationen in verschiedenen Größen erzeugen eine Leichtigkeit und Transparenz und ermöglichen eine optische Verbindung zur Außenwelt, ohne dass die Privatsphäre der Bewohner beeinträchtigt wird. Große Einschnitte in der Außenhaut legen die großformatigen Fenster frei und sorgen für eine helle und luftige Atmosphäre im Inneren. Die Betonrahmen der Fensteröffnungen setzen dabei einen interessanten Kontrast zur oxidierenden Farbe der Aluminiumbleche.

Obwohl die Haut des Gebäudes dekorativ wirkt, ist sie vor allem funktional und dient dem thermischen Komfort der Wohneinheiten, indem sie Abschattung und Hinterlüftung bietet. In Anlehnung an den brasilianischen Architekten Oscar Niemeyer ruht die Konstruktion des Gebäudes auf „V“-förmigen Säulen. Dies lässt die Pyramide scheinbar über dem Boden schweben und schafft so einen beeindruckenden visuellen Effekt. Insgesamt bietet das Casamirador Savassi Wohngebäude eine faszinierende Architektur, die Ästhetik und Funktionalität in einem faszinierenden Design vereint.

Text: Andreas Laser
Fotos: Pablo Gomide, Juliana Berzoini