Vom Kloster zum Büro

Im Herzen der historischen Altstadt des mexikanischen Morelia wurde ein ehemaliges Kloster aus dem 17. Jahrhundert vom einheimischen Architektur- und Designstudio FMA. behutsam in ein zeitgemäßes Firmengebäude umgewandelt. Diese ambitionierte Neugestaltung stellt die Balance zwischen der Bewahrung der historischen Bausubstanz und den Anforderungen moderner Arbeitswelten in den Vordergrund. Statt auf traditionelle Bürokonzepte zu setzen, entstand ein flexibles, offenes Raumkonzept, das sowohl die Funktionalität als auch das Wohlbefinden der Nutzer in den Mittelpunkt rückt.

Vom Kloster zum Büro

Im Herzen der historischen Altstadt des mexikanischen Morelia wurde ein ehemaliges Kloster aus dem 17. Jahrhundert vom einheimischen Architektur- und Designstudio FMA. behutsam in ein zeitgemäßes Firmengebäude umgewandelt. Diese ambitionierte Neugestaltung stellt die Balance zwischen der Bewahrung der historischen Bausubstanz und den Anforderungen moderner Arbeitswelten in den Vordergrund. Statt auf traditionelle Bürokonzepte zu setzen, entstand ein flexibles, offenes Raumkonzept, das sowohl die Funktionalität als auch das Wohlbefinden der Nutzer in den Mittelpunkt rückt.

 

 

Die größte Herausforderung des Projekts war, die historischen Elemente des Klosters zu bewahren und gleichzeitig den Raum optimal zu nutzen. Dabei mussten sorgfältig jene baulichen Veränderungen, die das Gebäude über die Jahrhunderte erfahren hatte, bewertet werden – mit dem Ziel, sinnvolle Anpassungen beizubehalten und weniger gelungene Umbauten rückgängig zu machen.

Neben dem Umgang mit der historischen Substanz galt es, die Arbeitsweise innerhalb des Unternehmens neu zu denken. Anstelle traditioneller Bürokonzepte mit fest zugewiesenen Arbeitsplätzen wurde ein flexibles Raumkonzept entwickelt, das auf moderne Arbeitsanforderungen eingeht und den Nutzern erlaubt, den Raum frei und flexibel zu gestalten.

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Arbeitsräume neu gedacht

Im Erdgeschoss konzentrierte sich die Umgestaltung auf den ehemaligen Kreuzgang, der nun als zentraler Speiseraum dient. Hier entstand ein einladender Innenhof, in den fünf große Pflanzkübel mit Orangenbäumen integriert wurden. Diese dienen nicht nur der Begrünung, sondern auch als multifunktionale Möbelstücke, die von den Mitarbeitern bei Bedarf als Arbeitsplätze im Freien genutzt werden können. Diese Gestaltung verbindet historische Architektur mit einem modernen Arbeitsumfeld und integriert auf elegante Weise die Natur in den Arbeitsalltag.

Im Obergeschoss wurde ein radikal anderes Raumkonzept verfolgt. Die Arbeitsbereiche wurden als vielseitige Lebensräume gestaltet, die sowohl Kollaboration als auch Rückzug ermöglichen. Besonders auffällig ist die Vielfalt der multifunktionalen Bereiche. So gibt es etwa ein Auditorium mit Tribünen, das gleichzeitig als Besprechungsraum dient, oder eine Bibliothek, die als Empfangs- und Wartebereich fungiert und den Mitarbeitern die Möglichkeit bietet, in entspannter Atmosphäre zu arbeiten oder ein Buch zu lesen.

 

 

Ein eigens gestalteter Freizeitraum mit Kaffee-Bar, Fernsehecke und Tischtennisplatte bietet den Mitarbeitenden während ihrer Pausen Raum zur Interaktion und Erholung. Ein weiteres Highlight ist der „Nest“ genannte Meditationsraum, der als Rückzugsort für Ruhe und Entspannung konzipiert wurde. Dieser Raum hebt die Bedeutung von mentalem und physischem Wohlbefinden hervor und trägt maßgeblich dazu bei, die Lebensqualität und Produktivität der Mitarbeiter zu verbessern. Die intelligente Beleuchtung der Büroräumlichkeiten, die sich dem natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus anpasst, unterstreicht nicht nur diese Ambitionen, sie reduziert zugleich den Energieverbrauch.

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Natürliche Materialien

Das Interieur des Gebäudes zeichnet sich durch eine warme und einladende Atmosphäre aus, die durch die Verwendung natürlicher und regionaler Materialien geschaffen wurde. Sandfarbene Putzwände bieten eine neutrale Leinwand, die durch sorgfältig ausgewählte Akzente wie Pflanzen, Möbel und Beleuchtung ergänzt wird. Besonders hervorzuheben ist der Einsatz von Eichenholz für die maßgefertigten Einbauten sowie weißer Eichendielen für den Boden. Um die Verbindung zur Region zu stärken, wurden zahlreiche Elemente aus Ton von lokalen Kunsthandwerkern aus Michoacán, darunter Lampen, Pflanzgefäße und dekorative Objekte, in das Design integriert. Dies fördert nicht nur das traditionelle Handwerk, sondern verleiht dem Gebäude auch eine authentische und warme Ausstrahlung.

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Fotos: César Belio