Das Schaukel-Haus

Ein offenes Raumkonzept und eine hellgelbe Tragstruktur definieren die Casa Collumpio in Barcelona. Auf den Hügeln der katalanischen Hauptstadt kombinierte das Architekturbüro MACH einen frei bespielbaren Grundriss mit einem industriellen Design und auffälligen Farbakzenten. Das sogenannte Schaukel-­Haus fügt sich wie selbstverständlich zwischen die bestehenden Wohnbauten ein und sorgt dort künftig für gute Laune.

Das Schaukel-Haus

Ein offenes Raumkonzept und eine hellgelbe Tragstruktur definieren die Casa Collumpio in Barcelona. Auf den Hügeln der katalanischen Hauptstadt kombinierte das Architekturbüro MACH einen frei bespielbaren Grundriss mit einem industriellen Design und auffälligen Farbakzenten. Das sogenannte Schaukel-­Haus fügt sich wie selbstverständlich zwischen die bestehenden Wohnbauten ein und sorgt dort künftig für gute Laune.

 

 

Das kleine Einfamilienhaus befindet sich in unmittelbarer Nähe einer der Hintereingänge des berühmten Parc Güell. Inmitten des – inzwischen in die Jahre gekommenen – Bestands des Viertels schließt der Neubau an einer Seite direkt an ein benachbartes, mehrgeschossiges Wohngebäude an. Dem Planerduo Laia Gelonch und Marc Subirana ging es bei der Entwicklung des Entwurfs dabei laut eigenen Angaben darum, „ein Stück Luft zu umrahmen und bewohnbar zu machen“. Auf drei Etagen soll die Casa Collumpio ihren Bewohnern maximale Freiheit und die Möglichkeit zur persönlichen Entfaltung bieten.

 

 

Während von der Straße aus mit einer gelben Stahlrahmenkonstruktion lediglich der obere Teil des Baukörpers zu sehen ist, öffnet sich der leicht abgesenkte Sockel an der gegenüberliegenden Seite zu einem privaten Außenraum. Die Basis ist komplett in Beton gestaltet und garantiert im dort untergebrachten Schlafzimmer ganzjährig eine angenehm kühle Temperatur. Darüber befinden sich im Eingangsniveau zuerst der Wohnbereich mit Küche und unter dem Dach ein weiterer Raum, der wahlweise zum Arbeiten oder Schlafen genutzt werden kann. Im Gegensatz zum massiven Fundament des Hauses sind die oberen beiden Geschosse in Leichtbauweise ausgeführt. Tragende Stahlrahmen, großflächige Verglasungen und ein einfaches Wellblechdach scheinen hier mit ihrer Transparenz und Durchlässigkeit die Interaktion mit der Umgebung zu suchen. Gleichzeitig erhält der Neubau durch die funktionale Materialwahl einen industriellen Touch.

 

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Die Innenräume entwickeln sich in allen Stockwerken jeweils um einen zentralen Kern. Dieser beinhaltet unten das Bad, im Zwischengeschoss mit Wohn-Ess­zimmer die Kücheninstallationen und schafft ganz oben Platz für Stauraum und eine weitere Nasszelle. Rundherum lassen sich die offenen Wohnflächen künftig flexibel an die Nutzer und auch an sich verändernde Anforderungen anpassen. Sämtliche Bereiche zeichnet ein Mix aus schlichter Natürlichkeit und Industrial-Stil aus: Die rohen Betonoberflächen in der Sockelzone werden von vereinzelten Einbauten und Fensterrahmen aus Holz ergänzt. Den oberen Abschnitt prägen hingegen die farbig lackierten Träger, silbrige Stahlakzente und gezielt inszeniertes Mobiliar. Eine einläufige Treppe verbindet die einzelnen Etagen, greift den auffälligen Gelbton der Konstruktion im Inneren der Casa Collumpio erneut auf und verleiht dem Einfamilienhaus einen verspielten Charakter. Zusätzlich bilden die leuchtenden Farbtupfer vor dem Grün der Bäume und dem blauen Himmel einen fröhlichen Kontrast in einer sonst eher farblosen Nachbarschaft Barcelonas.

 

Text: Edina Obermoser
Fotos: Del Rio Bani