Frisches Grün
Das Zentrum der niederländischen Stadt Groningen erhält mit der Fertigstellung von Mercado und der Neugestaltung der Rode Weeshuisstraat frischen Wind. Das Design und der städtebauliche Plan beruht auf der architektonischen Zusammenarbeit von De Zwarte Hond und Loer Architecten, die im Auftrag der Entwickler MWPO und Beauvast in Aktion traten.
Das Zentrum der niederländischen Stadt Groningen erhält mit der Fertigstellung von Mercado und der Neugestaltung der Rode Weeshuisstraat frischen Wind. Das Design und der städtebauliche Plan beruht auf der architektonischen Zusammenarbeit von De Zwarte Hond und Loer Architecten, die im Auftrag der Entwickler MWPO und Beauvast in Aktion traten.
Im neuen städtebaulichen Entwicklungsplan wird die Rode Weeshuisstraat nicht länger als die Rückseite des Grote Markts betrachtet, sondern als die Vorderseite des nördlichen Stadtzentrums. Autos wurden zugunsten von Fußgängern zurückgedrängt, und Mercado – als Ersatz für ein ehemaliges Lagerhaus – schafft mit einem kompakteren Grundriss Raum für einen neuen Stadtplatz. Die Umgestaltung der Straße wurde durch einen großzügigen, 6 Meter hohen transparenten Sockel ergänzt, der zusammen mit dem neuen Platz das Herzstück des Viertels bildet. Das Erdgeschoss wurde variabel und einladend gestaltet, indem die Erschließung neben dem Gebäude platziert wurde. Das ermöglichte einen großzügigen Saal, der flexibel für öffentliche Veranstaltungen konfiguriert werden kann. Darüber liegen 41 nachhaltige Wohneinheiten für die neuen Bewohner des aufblühenden Viertels. Die abgestufte Silhouette nimmt Bezug zur unterschiedlichen Höhe der angrenzenden Bebauung und integriert Mercado so harmonisch in seine Umgebung.
Die Fassade von Mercado besteht aus keramischen Elementen, die in enger Zusammenarbeit mit dem Keramikhersteller NBK und dem Fassadenbauer Bijlbouw entwickelt wurden. Um die perfekte blau-grüne Glasur für die Fassade mit ihren maßgefertigten Details zu finden, waren einige Proben und Mock-ups notwendig – doch der Aufwand scheint sich bezahlt gemacht zu haben. Dank dieser erscheint das Gebäude bei jedem Wetter in einer anderen Farbe, und eine Schichtung von Reflexionen und Formen verleiht ihm eine künstlerische Note. Abgerundet wird die Gestaltung durch einen vertikalen Garten entlang der Fassade, der das Gebäude mit 3.800 Pflanzen schmückt und zur Biodiversität beiträgt. An der Südfassade bedecken Kletterpflanzen die Balkone wie grüne Sichtschutzwände. Der gestufte Bau des Gebäudes bietet außerdem Platz für Dachterrassen, auf denen ebenfalls farbenfrohe Pflanzen und Bäume Teil des Gestaltungskonzeptes sind. Dafür wurden spezielle Pflanzgefäße entworfen, die farblich perfekt zur Gebäudefassade passen. Sowohl die Dachterrassen als auch die Fassadengärten werden von einem computergesteuerten System automatisch bewässert. Unter dem Gebäude befinden sich Brunnen, die auch für das thermische Energiesystem auf Basis von Wärmepumpen Verwendung finden und es so – passend zur grünen Erscheinung – unabhängig von fossilen Energieträgern machen.
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Fotos: Sebastian van Damme