Im Territorium Tessin - Zum Tod von Aurelio Galfetti

14.12.2021 Von Hubertus Adam Noch vor Abschluss seines Studiums an der ETH Zürich kann der 1936 in Biasca nördlich von Bellinzona geborene Aurelio Galfetti sein Erstlingswerk beginnen. Eigentlich hatte sich der Auftraggeber, ein Freund aus seinem Heimatort, einen Bungalow mit Satteldach gewünscht. Doch die Casa Rotalinti (1960/61) an einem Hang oberhalb von Bellinzona ist eine streng orthogonale Sichtbetonbox mit eingeschnittenen Terrassen und Außenräumen, inspiriert von Le Corbusier, für dessen Formenwelt ihn Paul Waltenspühl begeistert, seinerzeit Professor an der ETH Zürich. Das Gebäude bewahrt seine architektonische Autonomie und nimmt doch Bezug auf zur Landschaft. Territorium, Ort, Landschaft – das sind Begriffe, die eine ganze junge Architekt*innengeneration aus dem Tessin zu dieser Zeit für sich entdeckt. Abgrenzen wollen sie sich, vom Bauwirtschaftsfunktionalismus der Spätmoderne ebenso wie von Tessiner Heimattümelei. Und die Casa Rotalinti gilt dafür als Pionierwerk. Außerhalb ihres Heimatkantons bekannt werden diese jungen Tessiner*innen dann durch den Kollektiventwurf für die EPF Lausanne (1970) und die Zürcher Ausstellung Tendenzen (1975) . Aurelio Galfetti ist einer der... >>> Alle Informationen / Details / Bildergalerie >>>

Im Territorium Tessin  - Zum Tod von Aurelio Galfetti


14.12.2021
Von Hubertus Adam Noch vor Abschluss seines Studiums an der ETH Zürich kann der 1936 in Biasca nördlich von Bellinzona geborene Aurelio Galfetti sein Erstlingswerk beginnen. Eigentlich hatte sich der Auftraggeber, ein Freund aus seinem Heimatort, einen Bungalow mit Satteldach gewünscht. Doch die Casa Rotalinti (1960/61) an einem Hang oberhalb von Bellinzona ist eine streng orthogonale Sichtbetonbox mit eingeschnittenen Terrassen und Außenräumen, inspiriert von Le Corbusier, für dessen Formenwelt ihn Paul Waltenspühl begeistert, seinerzeit Professor an der ETH Zürich. Das Gebäude bewahrt seine architektonische Autonomie und nimmt doch Bezug auf zur Landschaft. Territorium, Ort, Landschaft – das sind Begriffe, die eine ganze junge Architekt*innengeneration aus dem Tessin zu dieser Zeit für sich entdeckt. Abgrenzen wollen sie sich, vom Bauwirtschaftsfunktionalismus der Spätmoderne ebenso wie von Tessiner Heimattümelei. Und die Casa Rotalinti gilt dafür als Pionierwerk. Außerhalb ihres Heimatkantons bekannt werden diese jungen Tessiner*innen dann durch den Kollektiventwurf für die EPF Lausanne (1970) und die Zürcher Ausstellung Tendenzen (1975) . Aurelio Galfetti ist einer der...
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