Privater Tempel
In der niederösterreichischen Gemeinde Hinterbrühl haben smartvoll architekten eine private Rückzugsoase erbaut, die Assoziationen an einen modernen Tempel weckt. Dass dieser ganz dem Wellness-Kult geweiht ist, sieht man ihm auf den ersten Blick gar nicht an, und doch finden hier alle Funktionen – vom Jacuzzi bis hin zum Dampfbad – ihren Platz.
In der niederösterreichischen Gemeinde Hinterbrühl haben smartvoll architekten eine private Rückzugsoase erbaut, die Assoziationen an einen modernen Tempel weckt. Dass dieser ganz dem Wellness-Kult geweiht ist, sieht man ihm auf den ersten Blick gar nicht an, und doch finden hier alle Funktionen – vom Jacuzzi bis hin zum Dampfbad – ihren Platz.
Der Spa-Pavillon steht einer Jahrhundertwende-Villa, an einem leicht ansteigenden Hang, gegenüber. Die gesamte Anlage besteht aus Rauriser Quarzit, einem Naturstein der Dampf, Chlor, Saunahitze und Winterfrost unbeschadet übersteht. „Die absolut konsequente Verwendung eines einzigen Materials gibt den Outdoor-Bereichen ein Indoor-Feeling und vice versa“, sagt Olya Sendetska von smartvoll.
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Die Wände durchstoßen und überragen die Deckenplatten und scheinen so jedes Tragen von sich zu weisen. Die Folge dieser Gestaltung ist, dass die massiven Dachelemente zu schweben scheinen. Der rechtwinkelige Raster bildet eine Vielzahl an unterschiedlichsten Räumen und Nischen für die diversen Funktionen des Pavillons. Der labyrinthisch verschachtelte Grundriss kommt ohne Symmetrien und Wiederholungen aus und überrascht stattdessen mit seinem Gefüge. Die einzelnen Zonen verbinden sich zu einer großen, offenen Spa-Architektur.
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Ohne klare Grenze zwischen außen und innen, öffnet sich der Pavillon nach allen Seiten zum ihm umgebenden Grün. Im Winter schieben sich, in den Wand- und Deckenplatten verborgene, Glasflächen vor und über den Pavillon. Durch die gezielte Ausrichtung der Steinplatten schaffen es die Architekten, trotz der offenen Anmutung, absolute Privatsphäre zu gewährleisten. Zu jeder Jahreszeit lustwandelt man unbekleidet zwischen Jacuzzi, Dampfbad, Sauna, Dusche, Pool, Liegezone und Bar.
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Hinter der Bar führt eine Treppe hinab in einen ehemaligen unterirdischen Verbindungsgang zwischen Villa und Pavillon welcher nun als Fitnessbereich dient. Glaselemente geben dem langgezogenen Schlauch nun Struktur und markieren einzelne Trainingsbereiche. Der Rauriser Quarzit fügt im Rhythmus mit den vertikalen Moosbepflanzungen den unterirdischen Fitnessbereich mit dem oberirdischen Pavillon architektonisch zusammen.
Mit reduzierter Formensprache macht der Spa-Pavillon seine Funktionen anschaulich und räumlich erlebbar. Ein moderner Zweckbau für einen kultischen Zweck, der dem Bad ein Stück jenes Heiligen zurückgibt, das man ihm in der Antike zuschrieb.
Fotos: Dimitar Gamizov