Erinnerungsmaschine mit Aufenthaltscharakter - Installation von Julius von Bismarck und Marta Dyachenko beim Emscherkunstweg
05.05.2021 Das plastische Stadtmodell von Frankfurt, das die Gebrüder Treuner von 1926 bis 1961 erstellten, sollte später Vorbild für den umstrittenen Wiederaufbau der Frankfurter Altstadt werden. Das Modell für eine „Neustadt“ hingegen, das Julius von Bismarck und Marta Dyachenko nun im Maßstab 1:25 im Landschaftspark Duisburg nachbildeten, zeigt ausschließlich, was weg ist und weg bleibt. Ihre Kunstinstallation am Emscherkunstweg ist ein fiktiver Ort, an dem die zwei Künstler*innen 23 Bauten versammeln, die im Ruhrgebiet in den letzten 20 Jahren abgerissen wurden. Das Material der Gebäude-Skulpturen ist Beton, genau wie die tatsächlich abgerissenen Bauten, die vornehmlich der Nachkriegszeit entstammen – einer Betonmoderne, die mit dem Strukturwandel im Ruhrgebiet in Ungunst geraten ist. Dazu gehören der 17-geschossige Wohnriegel „Goliath“ aus Marl, der einst gelobte, brutalistische Bau der Volkshochschule Essen, ein Schwimmbad, mehrere Kirchen, aber auch Abseitiges wie das Kloakensystem „Emscher Rinne“. Die plastischen Nachbauten wirkten wie eine „Erinnerungsmaschine“, so Vera Battis-Reese, Geschäftsführerin Kultur der Ruhr GmbH; die Miniaturstadt habe „Aufenthaltscharakter“, meint Britta... >>> Alle Informationen / Details / Bildergalerie >>>
05.05.2021
Das plastische Stadtmodell von Frankfurt, das die Gebrüder Treuner von 1926 bis 1961 erstellten, sollte später Vorbild für den umstrittenen Wiederaufbau der Frankfurter Altstadt werden. Das Modell für eine „Neustadt“ hingegen, das Julius von Bismarck und Marta Dyachenko nun im Maßstab 1:25 im Landschaftspark Duisburg nachbildeten, zeigt ausschließlich, was weg ist und weg bleibt. Ihre Kunstinstallation am Emscherkunstweg ist ein fiktiver Ort, an dem die zwei Künstler*innen 23 Bauten versammeln, die im Ruhrgebiet in den letzten 20 Jahren abgerissen wurden. Das Material der Gebäude-Skulpturen ist Beton, genau wie die tatsächlich abgerissenen Bauten, die vornehmlich der Nachkriegszeit entstammen – einer Betonmoderne, die mit dem Strukturwandel im Ruhrgebiet in Ungunst geraten ist. Dazu gehören der 17-geschossige Wohnriegel „Goliath“ aus Marl, der einst gelobte, brutalistische Bau der Volkshochschule Essen, ein Schwimmbad, mehrere Kirchen, aber auch Abseitiges wie das Kloakensystem „Emscher Rinne“. Die plastischen Nachbauten wirkten wie eine „Erinnerungsmaschine“, so Vera Battis-Reese, Geschäftsführerin Kultur der Ruhr GmbH; die Miniaturstadt habe „Aufenthaltscharakter“, meint Britta...
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