Wohnlich erhellt
An der prominenten Wiener Adresse Rathausstraße 1 befindet sich das neue Kunden- und Verwaltungszentrum der BUWOG. Durch alle Gestaltungsaufgaben zieht sich das Thema Wohnen als Hauptmotiv. So besitzt nicht nur der Innenraum des Bürogebäudes einen wohnlichen Charakter, sondern auch der umliegende Stadtraum. Der Beitrag Wohnlich erhellt erschien zuerst auf architektur-online.
An der prominenten Wiener Adresse Rathausstraße 1 befindet sich das neue Kunden- und Verwaltungszentrum der BUWOG, das in einer Arbeitsgemeinschaft der Architekten Schuberth und Schuberth/ Stadler Prenn Architekten/ ostertag Architects entstand. Beteiligt waren zusätzlich das Atelier Heiss für die Innenarchitektur und Interior-Planung, die Landschaftsarchitekten Lindle+Bukor, sowie podpod design für die Lichtplanung. Durch alle Gestaltungsaufgaben zieht sich das Thema Wohnen als Hauptmotiv. So besitzt nicht nur der Innenraum des Bürogebäudes einen wohnlichen Charakter, sondern auch der umliegende Stadtraum.
Mit der Lage in der Schutzzone der Wiener Innenstadt war ein sensibler Umgang im Rahmen der benachbarten Bebauung notwendig. Die Fassade des Neubaus versucht sich mit ihrer horizontalen und vertikalen Gliederung an Elemente der Gründerzeitfassaden auf zeitgenössische Art anzunähern. Mit seinen großzügigen Öffnungen besitzt das Gebäude starke Präsenz im Stadtraum, die durch die in die Architektur integrierte Fassadenbeleuchtung stark verfeinert wird. Subtil werden die Fensterlaibungen und die vertikalen Fugen der metallischen Fassadenpanele hervorgehoben. Letztere werden durch farbsteuerbares Licht ausgeleuchtet und können in verschiedenen Farben erscheinen.
Durch die Steuerbarkeit der Leuchten lassen sich verschiedene Lichtszenen programmieren und so kann die Fassade farblich zu speziellen Events oder an die Corperate Identity des Unternehmens angepasst werden. Mit der Dämmerung wird die Fassadenbeleuchtung eingeschaltet, ab elf Uhr abends darf die Nacht dann Nacht sein und Dunkelheit macht sich breit. Allein die Kolonnade und äußere Sockelzone bleiben aus Sicherheitsgründen weiterhin ausgeleuchtet.
Zum Projekt zählen auch einige Sitzinseln im Straßenraum, auf denen sich Leuchten in Form einer Wohnzimmer-Stehleuchte befinden. Sie transportieren das Thema Wohnen in den Außenraum und schaffen so auch zu den Abendstunden eine einladende Atmosphäre, um auf den Sitzbänken Platz zu nehmen. Die Licht-Inszenierung setzt sich dann auch im 6,5 m hohen Eingangsfoyer, sowie in den gesamten Büroräumlichkeiten des Gebäudes fort. Warmweißes Licht dominiert im Innenraum, auch die Wohnzimmer-Stehlampen lassen sich an verschiedenen Stellen im Gebäudeinneren wiederfinden. Das künstlerische Lampenelement der Eingangshalle – genannt „YoYo“ – mit seinen neun Scheiben aus farbigen Spiegeln, in die nach „Oben-und-Unten“-LED-Lampen integriert sind, setzt das Atrium des Eingangsbereichs in Szene. Ähnliche Leuchtelemente erhellen in verschiedenen Variationen an mehreren Stellen des Bürobaues den Innenraum. Jeder Bereich wurde dabei beleuchtungstechnisch an seine individuellen Bedürfnisse angepasst. So gibt es in den Arbeitsräumen eine durchgehende Grundaufhellung und zusätzlich eine einstellbare Beleuchtung für jeden Arbeitsplatz. Jeder Lichtkreis ist einzeln steuerbar und dimmbar, um optimale und angenehme Arbeitsbedingungen herzustellen.
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Die aufmerksame und feinfühlige Arbeit der Lichtkünstler von podpod in der neuen BUWOG Zentrale zeigt, wie Lichtplanung mit Architektur, Innenarchitektur und Landschaftsarchitektur gelungen zusammenspielen kann. Dem Gebäude wird so nicht nur tagsüber Funktionalität und Präsenz, sondern auch bei Dunkelheit der letzte Feinschliff verliehen.
Text: Alexandra Ullmann
Fotos: Alexander Chitsazan
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